in der häme über gottschalk artikuliert sich auch deutscher selbsthass. denn sein publikum wusste stets, dass gottschalk, seinem erfolg zum trotz, nicht deutsch genug war fürs deutsche fernsehen. sein sehnsuchtsort war und blieb amerika, die amerikanische kulturindustrie. die alltäglichkeit, die beiläufigkeit ihres glamours, die abwesenheit alles staatstragendenden. anders als sein nachfolger raab und sein nachnachfolger böhmermann verstand gottschalk fernsehen als alltagsbegleitung, als alltagsglamourisierung, nicht als eventproduktionsschmiede. nur schmidt war ihm, eine weile lang, nah im deutschen fernsehen, doch wo der immer etwas zu sehr um seinen ruf beim feuilleton und um den anschluss an die hochkultur bemüht war, blieb gottschalks problem die überidentifikation mit den etablierten formaten des mainstreams: die große samstagabendshow. auch im jeweiligen abschiednehmen treten die beiden entertainerschicksale auseinander. schmidts ende ist tragisch, gottschalks eine farce.
Thursday, December 14, 2023
Wednesday, December 13, 2023
Es ist laut
Es ist laut, man möchte alles, bloß nicht mitlärmen. Dennoch, eine kleine Perfidie, die nicht komplett untergehen sollte: Der unsägliche Slogan "Free Palestine from German Guilt", der anlässliche einer Demonstration vor der israelischen Botschaft Schlagzeilen machte, war bereits auf der Documenta 15 präsent. Deren Mitkuratoren Reza Afisina und Iswanto Hartono setzten ihre Social-Media-likes dann allerdings nicht unter die Bilder dieser Demonstration, sondern unter ein Video der Neukölner Jubelparty am 7. Oktober, in deren Verlauf auf der Straße zu Ehren des Judenmords Süßigkeiten verteilt wurden. Man sollte die gesamtgesellschaftliche Relevanz des Kunstszene nicht überschätzen. Gleichwohl zeigt sich auch in solchen kleinen Verschiebungen, wie Verrohung unter den medialen Bedingungen der Gegenwart perpetuiert wird.
Thursday, November 30, 2023
Keine Essayfilme, keine Videoessays
Keine Videoessays mehr, weil der Videoessay statt das Bild das Ich überhöht. Den kritischen Zugriff durch das transzendentale Subjekt ersetzt er durch etwas Schlechteres, die stets bloß affirmierende Blindheit des Affekts. Das Bild wird zum Signum einer narzisstischen Verletzlichkeit, die technische Vermittlung ignoriert und dem Kitsch Tür und Tor öffnet. Die Bilder sollen wieder uns selbst gehören, spricht sein Fantasma, nicht der Macht. Eben in seiner vermeintlichen Bescheidenheit entmächtigt der Videoessay das Bild. Dass das Bild ein Rätsel sein könnte, dessen Lösung außerhalb meines Blicks liegt: diesen Gedanken kann der Videoessay nicht denken.
Wednesday, November 29, 2023
Kaufe Zahngold (auch mit Zähnen)
Dominik Grafs Mein Falke (Buch: Beate Langmaack) ist ein schöner Film, der weiß, dass wir alle nur mit ein wenig Zivilisation angereicherte Biomasse sind; und dass das letztlich gar nicht so schlimm ist. Ich hoffe, dass seine aktuelle, mit Hanne begonnene und bereits letztes Jahr mit Gesicht der Erinnerung fortgeführte (Fernseh-)Werkphase der kleinformatigen, weiblich zentrierten, dramaturgisch wenig zugespitzten Gegenwartsdurchmessungen noch eine Weile weiterläuft.
Tuesday, October 31, 2023
Ein Buch: Schloss Gripsholm von Kurt Tucholsky
Ein Buch fürs an einem Tag durchlesen, ein Buch nach menschlichem Maß, ein Buch, das zu meiner Hand passt, wenn ich es halte. Gekauft habe ich es in Bamberg, in einer gut sortierten Buchhandlung, die Titelgrafik passt weder zu Stil noch zu Handlung, aber das alles dominierende Rot des Sonnenschirms gefällt mir. Schön auch, wie unneurotisch eine Erzählung sein kann, die 1931 in Deutschland verfasst ist und hier und da unter "Erotica" geführt wird. Was aber hatte Tucholsky gegen Wiener?
Friday, October 27, 2023
Füsun Onur
schöne ausstellung im museum ludwig, läuft noch eine weile. kunst, die einen einlädt, zeit mit ihr zu verbringen und erst einmal gar nicht mal so viel mehr will. die abstrakteren arbeiten, die eher den raum, in dem sie sich befinden, kennzeichnen, als auf etwas außer sich zu verweisen, machen einem das mit-ihnen-sein am leichtesten, aber auch die konkreteren, referentiellen öffnen sich nach und nach, ohne dass sich deshalb eine ehrfurchtsgebietende aura reinstallieren würde. die holzleisten, die im ludwig die einzelnen arbeiten umgrenzen, werden zur schwelle, die man überschreiten kann oder auch nicht.
Sunday, September 10, 2023
Ein Buch: Kein Geld, keine Uhr, keine Mütze von Wilhelm Genazino
Genazinos letzter Roman. Nicht um einen Abschluss bemüht; warum sollte er auch. Vielleicht nicht mehr gar so sorgfältig redigiert, denke ich bisweilen, aber das ist vermutlich bösartig, ich finde mich da immer noch mehr wieder als überall sonst. Die Covergestaltung der dtv-Taschenbuchausgabe ist nicht ideal, weil sie einen groß-, statt kleinbürgerlichen Modus der melancholischen Einsamkeit aufruft.
Wednesday, July 26, 2023
Geruch der Gesellschaft
Niklas Luhmann, Das Recht der Gesellschaft, Fußnote 71. Plötzlich weht, ich traue meinen Augen kaum, nicht nur ein Geruch, sondern gar die Erinnerung an einen Geruch durch die ansonsten gemäß der Begrifflichkeiten von sich wechselseitig beobachtenden gesellschaftlichen Subsystemen konstruierten Hallen der Systemfunktionalität. Das ist eine Rekonstruktion wert: Das biologische System Niklas Luhmann wird, vermutlich irgendwann zwischen 1949 und 1953 während der Referendarausbildung in Lüneburg, von Duftmolekülen irritiert und gibt diese Irritation, intern verarbeitet, an das psychische System Niklas Luhmann weiter. Hier löst die Irritation kognitive Prozesse höherer Ordnung aus und verknüpft sich mit weiteren Sinneseindrücken: die gefetteten Stiefel der Grundbesitzer und gar die ländliche Umgebung verbinden sich mit der Geruchsimpression zu einer komplexen semantischen Struktur, die die Erinnerungsfunktion des psychischen Systems Niklas Luhmann im Anschluss zu vergessen vergisst. Und die noch viele Jahre später dazu in der Lage ist, die Kommunikation des Wissenschaftssystem zu irritieren. Heute wiederum, da das psychiche wie das biologische System Niklas Luhmann erloschen sind, schlägt sich diese Kaskade lediglich in der Tatsache nieder, dass ein soziologischer Klassiker momenthaft die Systemreferenz wechselt.
Wednesday, May 31, 2023
Ente unter Flamingos
Was schwimmst Du unter den Flamingos, Ente? Die großen rosa Vögel wollen nicht Dein Gutes. Mit ihren langen Hälsen und mächtigen Schnäbeln attackieren sie Dich wieder und wieder und Du kannst Dich nicht wehren. Hilflos streckst Du einmal Deinen eigenen Hals in ihre Richtung, wie um sie nachzuahmen, aber Du erreichst kaum die Hälfte ihrer langen, dünnen Beine. Du pickst nach oben, sie picken nach unten. Sie haben die Übersicht, Du schwimmst hilflos gegen ihre Beine. Dein Schnabel ist friedlich und genügsam, ihrer aggressiv und neugierig. An all dem wirst Du nichts ändern können.
Ist es wirklich die Nahrungssuche, die Dich hierher treibst, einsame Ente? Nicht weit entfernt schwimmen Deine Artsgenossen in einem weitaus größeren Teich, einem Teich ohne Flamingos. Aber es gibt auch Wiesen, gleich nebenan, die Du für Dich alleine hättest. Dich aber hat es zu den rosa Vögeln verschlagen. Warum nur? Was schwimmst Du unter den Flamingos, Ente?
(Der Schnabel der Ente: In seiner "natürlichen" und ja auch ikonischen Stellung ist er nicht exponiert, zur Welt hin orientiert, sondern ruht auf der Entenbrust. Er ist kein Werkzeug, sondern Teil einer Gesamtheit.)
Sunday, April 30, 2023
Eines der schönsten
Friday, March 24, 2023
Bahnhofsbuchhandlung
Mehrere Wochen lang er da und ich habe ihm ein- bis zweimal die Woche einen Besuch abgestattet: einem einsamen Gegenstandpunkt in der Würzburger Bahnhofsbuchhandlung. Nicht, dass ich je in die Versuchung kommen würde, das Heft zu kaufen, aber der Gedanke hat doch etwas Tröstliches: er hält durch, der Gegenstandpunkt. Zwischen zwei Merkurs und vier Tumulten liegt eine Zeitschrift, deren Titel auch an jedem einzelnen anderen Ort der Bahnhofsbuchhandlung seine Rechtfertigung hätte. Vermutlich sogar an jedem einzelnen Ort am Würzburger Hauptbahnhof. Einen Gegenstandpunkt braucht es immer und überall, auch zwischen Brat- und Currywurst.
Das "Politik und Gesellschaft"-Regal der Bahnhofsbuchhandlung befand sich bis letzte Woche hinter einer Säule, einer die Bahnhofshalle tragenden vermutlich, denn eine schmückende kann es nicht sein. Um sie herum hatten die Ladeninhaber Regale trapiert, in denen Handschuhe, Schals und Ähnliches zum Kauf angeboten wurden. Halb verborgen und von den wenigen Interessenten, denen die Säule dann auch noch den direkten Zugriff verwehrte, in Unordnung gebracht, erschien mir die Auslage wie der Katzentisch des Ladens, als tragikomische Rahmung des gesteigerten Mitteilungsbedürnisses der hier ausgelegten Zeitschriften. Die ja nicht über die neue Produktreihe der Firma Audi oder Erdbeerkuchenrezepte Auskunft zu erteilen meinen, sondern zum Beispiel über den Krieg in der Ukraine. Einmal lag, das brachte mich fast zum lachen, die Sitzmatte "Krabbelkäfer" über der unteren Reihe der Auslage. Direkt vor, natürlich, dem Gegenstandpunkt.
Dieser Woche wurde die gesamte Auslage umgeräumt, "Politik und Gesellschaft" hat nun einen weithin sichtbaren Spitzenplatz, direkt neben den Getränken.
Sunday, March 05, 2023
2x10
2. Strange Days (Kathryn Bigelow, 1995)
3. Sylvie (Klaus Lemke, 1973)
4. The Smiling Lieutenant (Ernst Lubitsch, 1931)
5. A Moment of Romance (Benny Chan, 1990)
6. Danger: Diabolik (Mario Bava, 1968)
7. She Was Like a Wild Chrysanthemum (Keisuke Kinoshita, 1955)
8. History is Made at Night (Frank Borzage, 1937)
9. Vanessa (Hubert Frank, 1977)
10. Lac aux dames (Marc Allégret, 1934)
1. An Inn in Tokyo (Yasujiro Ozu, 1935)
2. Cheyenne Autumn (John Ford, 1964)
3. Europa ‘51 (Roberto Rossellini, 1952)
4. A Time to Live and a Time to Die (Hou Hsiao Hsien, 1985)
5. Death in the Land of the Encantos (Lav Diaz, 2007)
6. Obsession (Brian de Palma, 1976)
7. Orapronobis - Fight for us (Lino Brocka, 1989)
8. Kiss Me Deadly (Robert Aldrich, 1955)
9. Utopia (Sohrab Shahid Saless, 1983)
10. I Walked with a Zombie (Jacques Tourneur, 1943)
Tuesday, February 14, 2023
Blessing and curse
Mapping of a Medium in Decline
Types of Cinephilia
11 Post-Cinephile Cinephilia
Auteurist obscurantist. Decentered version of Cinephage Cinephilia: In theory interested in everything, in practice mostly focussing on more recent popular cinema, especially disreputable forms. Not quite as adventurous when it comes to older and less approachable forms. Only type except Cinephage Cinephilia to consider pornography and non-Hollywood mainstream comedy, only type to celebrate those. Asymmetrical investment as a feature rather than a bug, film history no longer something in need of proper "representation", but rather a playground meant to be built and rebuilt at will. Invested in polemics of the "our cinema vs their cinema" type, but in principle everything can be salvaged.
Tends to build its own institutions, level of organisation usually low, though. At times approaching self-sufficiency, probably not as stable as Movie Nerd Cinephilia, though. Does make inroads into bigger institutions here and there.
Mostly enthusiasts, some spillover into journalism, less so into academia. Anti-woke sentiment present to limited degree, political alignment generally not a major factor though empirically mostly to the left.
Only true heir of MacMahonism. Also rooted in smaller, for example punkish strands of off cinephilia.
Writing tends to be free-form, sporadic and small scale, though huge singular efforts also are part of it. Most of it never leaves social media. Stylistic idiosyncracies as blessing and curse. Best when using freedom to draw from multiple, at times conflicting sources, worst when taken over by inner troll. Sometimes in dire need of copy editing. Only type to seriously challenge reality principle.
End of typology.
Thursday, February 09, 2023
No further institutionalization
Mapping of a Medium in Decline
Types of Cinephilia
10 Troll Cinephilia
Obscurantist-topical. Again, I do not know much about it, a weird bunch and often borderline incomprehensible lingo. Can encompass all types of film but mostly centered around Hollywood blockbusters, horror and a few choice name auteurs. Big subtype centered around anime. Polemical in nature, though polemics mostly not of "our cinema vs their cinema" type. Focused on idpol / culture wars topics instead. Shading off into generalized fandom of the youtube kind.
Strictly social media centered, no further institutionalization existing or to be expected.
Mostly enthusiasts and bots, maybe a few frustrated film studies majors, too. Only type with major right-wing (especially alt-right) participation. Biggest cluster probably still tankie left.
Roots in stoner humor tradition, student papers etc.
Not much writing in the stict sense of the word. Shitposting and memes and social media wars. Films / aesthetics weaponized as talking points, no further consideration especially of contextual factors. Some level of originality present though most of it getting lost in noise.
Wednesday, February 08, 2023
Non-intuitive embrace
Mapping of a Medium in Decline
Types of Cinephilia
9 Vulgar Auteurism Cinephilia (minor type)
Auteurist-genre-centered. Discourse limited to a small number of euvres related to American post New Hollywood action filmmaking. Links to more expansive canon and wider aesthetic concerns are acknowledged yet seldomly followed up on. "Our cinema vs their cinema" is important although scope and identity of "their cinema" are subject to change. Clear preference for formalism if of limited scope, often expressed as fetishization of craft.
Never had much institutional backing. Might not even exist anymore outside of more localized auteurist fandoms. Rise and fall probably related to early social media adaptation.
Mostly enthusiasts, with some (including biographical) spill-over into academia and maybe film schools. No clear political alignment. Rejection of some leftist orthodoxies, yet most practitioners empirically still solidly left-wing.
Roots in classic auteurism/MacMahonism and also in tech-centered fandom.
Writing free-form, sometimes borderline experimental. Biggest limiting factor is scope of discourse, another one buying into one's own bullshit regarding self-produced orthodoxies. Best when combining analytic approach with phenomenological pov in non-intuitive embrace of cinematic surface pleasures. One of few types able to sometimes move beyond reality principle.
Tuesday, February 07, 2023
Natural outgrowth
Mapping of a Medium in Decline
Types of Cinephilia
8 Festival Jetset Cinephilia (minor type)
Auteurist-topical. Centered almost exclusively around new releases by name auteurs or emerging arthaus trends. Fixation on most recent releases, no interest in film history beyond a generalized affirmation of the canon, with a few reservation about inclusivity mixed in in recent years. General preference for realism and alignment of form and content, which also includes shocking content presented shockingly. Disinterested in yet moderately tolerant of formalism. Rejection of mainstream important for self-image, yet almost every mainstream formula can be integrated into own agenda almost without modifications.
Natural outgrowth of institutional cinephilia, especially festival scene. Would not exist without institutions, has to exist because institutions continue to exist. Some shading off into extra-institutional space of generalized arthouse audiences, yet those for the most part do not share the same lingo. preferences etc.
Mostly journalists, festival programmers and similar types. Some enthusiasts participate on the margins.
Roots mainly in mainstream cultural journalism. No fixed political alignment aside from leftist liberal proclivity of cultural scene.
Writing tends to rely heavily on platitudes and received wisdom. For the most part seen as an afterthought and possibility for brand building - see manic text production during festivals vs not much follow-up afterwards. Some good matter-of-fact-criticism still exists, especially in trades.
Friday, February 03, 2023
Remnants may remain
Mapping of a Medium in Decline
Types of Cinephilia
7 Avant-garde Cinephilia
Elitist-obscurantist, some auteurism of the hero worship kind present. Don't know much about them, a weird bunch. Self-selecting scene centered around self-selecting body of work. Centered around set of aesthetic choices, yet no fixed aesthetic canon. Opposition to narrative cinema and "middle" realism important anchors, yet even those might not always hold. Probably mostly defined by culture / self-image rather than aesthetic preferences. "Our cinema vs their cinema" basis of discourse, yet almost no interest in the particularities of "their cinema" beyond the broadest of generalizations.
Partly self-sufficient, yet also existing at periphery of larger institutions. No interest in moving to the center, tendency towards self-isolation.
Mostly practitioners, enthusiasts and a few academics. Political alignment might differ along sub-types, though mostly to the left, often hard-left.
Roots in 60s/70s sub-culture / radical politics mostly cut, yet remnants may remain, especially in sub-types focusing on identity politics issues.
Writing tends to be free-form and hermetic. Often somewhat gossip-centered, too, which mostly is a plus. Best when influenced by phenomenological traditions, worst when falling prey to its own messianic tendencies. Only type interested in film as material object. Not really welcoming to newcomers / visiting outsiders.
Thursday, February 02, 2023
Alignment does matter
Mapping of a Medium in Decline
Types of Cinephilia
6 Cinephage Cinephilia
Obscurantist-auteurist leaning, yet open to any approach. Refusal to pre-order cinema according to other than highly personal criteria. Main goal generalized knowledge of everything about cinema, implicit bias for periphery rather than center. Often subscribes to "Maverick" narratives, yet "individual expression" just one entryway into films among many. Context (mode of production, sociological) often takes center stage. Cinephilia itself as a practice of mapping. Polemical edge targeting middlebrow favorites present though not a main objective.
Exists at the periphery of institutions. Can neither move towards the center nor disentangle completely, because dependend on (yet also providing) resources.
Olaf Möller probably only true practitioner. Less radical examples (this is a mapping of types of cinephilia, not of cinephiles) among enthusiasts, journalists and academia. Political alignment does matter and is probably almost always to the left.
Grew out of rats of the cinematheque type of cinephilia.
Writing tends to be free-form and individualistic. Strength: multi-directional approach, surprising insights from off-beat angles. Limiations: Sometimes tendency to get "lost in context", not necessarily all that interested in inner workings of formalist aesthetics.
Wednesday, February 01, 2023
Afterthoughts at best
Mapping of a Medium in Decline
Types of Cinephilia
5 Radical Cinephilia
Elitist-activist. Mostly mode-of-production-centered, increasingly suspicious about formalism. Film considered as vessel for and actor in radical politics. Canons of both political issues and films considered as relevant more expansive yet also more specialized than in the case of Social Justice Cinephilia. Political canon mostly boils down to center vs periphery issues and identity politics. "Our cinema vs. their cinema" still main motivational factor, though "their cinema" is more often ignored rather than truly engaged with. Conformity with established rhetorics of radicalism and academic buzzwords de facto acts as gatekeeper, so movements outside of its scope like Nollywood are afterthoughts at best.
Most critical of institutions yet most dependend on them. Institutionalized mostly in academics but making inroads into cinematheques, archives etc. Probably this type's biggest blind spot / paradoxy: depends on self-description as periphery / fringe / subject to suppression, yet in reality already a dominant mode at least in academia. Very good at institutional and discoursive power play.
Almost exclusively academics, almost exclusively hard-left.
Heir of 1970s hard-left cinephilia, Screen theory school etc. A more interesting wing of non-academic radicals centered around worship of euvre's like Straub's did exist and still does in diminished form.
Writing at its best centering on historiography in fields Film History Nerd Cinephilia would not touch, including works branching out into other arts, at its worst trenched in jargon and citations of ever-same intellectual heroes, approaching automated writing. Some intellectual curiosity present, yet always channeled in similar ways.
Tuesday, January 31, 2023
Often fearful
Mapping of a Medium in Decline
Types of Cinephilia
4 Film History Nerd Cinephilia
Auteurist-genre-centered (older generation), genre-mode-of-production-centered (younger generation). Used to be the default mode of any serious engagement with moving images, "film history" as prime term of reference, subscribes to the notion of a fixed canon + various extensions. Was always more interested in production and cultural context than auteurist-modernist types, more recent practitioners distance themselves even further from primacy of individual impression. Identification with cinema as a whole, not parts of it. Center vs periphery bias often, yet not always implicit.
Still dominant in most cinematheques and similar insitutions of a more traditional type. Discourse not necessarily tied to institutions. The more populist wing used to be self-sufficient (see commercial players like Criterion Collection, TCM etc), probably increasingly less so.
Used to be mostly enthusiasts and journalists, now mostly academics and a few choice enthusiasts. Some anti-woke sentiment present, especially in older generation, yet mostly bubbling under the surface. General political alignment same as mainstream academia (liberal, left).
Heir of classic auteurism and generalized film enthusiasm of the rats of the cinematheque type.
Source of the majority of worthy historiography and probably scholarly literature in general in the field. Writing mostly integrated in conventions of contemporary academia, yet less annoyingly so than in some quarters (see: Radical Cinephilia). Often fearful of intellectual and stylistic experiments of any kind. Mostly adverse to the kind of polemics classic auteurists cultivated.
Sunday, January 29, 2023
Greater degree of autonomy
Mapping of a Medium in Decline
Types of Cinephilia
3 Movie Nerd Cinephilia
Genre-nostalgic. Mostly interested in horror, action, exploitation, science fiction and popular classics / popular non-classics from teenage years. Only a few choice auteurs are canonized, though these are celebrated almost religiously. Primary attachement is to genre tropes, actors / actresses, "tone". Often more interested in form than they themselve would admit, though concept of form usually boils down to "well-made narrative cinema". Films outside of scope of inquiry are ignored rather than hated.
Probably still biggest type in numbers and only type that can exist self-sufficiently up to a point (maybe that point has passed by now). tide to a specific material stage of film culture: video stores, conventions, fanzines, blogs. Not interested in spreading out into other kinds of institutions. Will die out with Gen X and physical media.
Mostly enthusiasts, with very little spill-over into journalism and academia. Anti-woke sentiment present here and there, but general political alignment either non-existent or leftish.
Grew out of traditional fandom, star worship etc. Distinguished by greater degree of autonomy vis a vis industry forces and cross-over with non-film subcultures (Punk, Metal, Goth).
Writing tends to be non-conformist in terms of form / publishing and conformist in terms of aesthetic preference and intellectual curiosity, though there are many exceptions when it comes to the latter. Problems: "Discussions" tend to get stuck in unproductive (feedback) loops, gatekeeper with dull taste keep out interesting voices. Advantages: Lack of formal control means tolerance of weirdo fringe that reliably produces the best writing. Also highly supportive of individual obsessions which sometimes leads to amazing work in historiography.
Saturday, January 28, 2023
Not content
Mapping of a Medium in Decline
Types of Cinephilia
2 Social Justice Cinephilia
Auteurist-modernist, emphasis on form as an expression of ethical / social issues. "Mere" formalism is dubious, though. Individual artistry and individual expression is key to the point of outright hero worship (much more so than in Cinema Scope Cinephilia) but only when coupled with canon of ethical / social issues. Artistic creation only conceivable as reactive, in relation to a dominant model. Every single female filmmaker ever is "unduly forgotten". Opposition to mainstream less important than opposition to "film bro cinema" and similar straw men. A more populist wing celebrates diversity in Marvel films.
Critical of institutions yet dependent on them. Usually more successful than Cinema Scope Cinephilia in conquering them. Not content with "a place at the table".
Mostly journalists and social media users. Some spill-over into academia. Biggest cluster emphatically aligned with the left, though there's a smaller, less influential (and even more polemical) counterpart on the right.
Mostly an off-shoot of older auteurist-modernist traditions as opposed to "radical" traditions (Screen theory etc).
In its purest form ideology speaking itself, therefore extremely dull. See twitter and parts of letterboxd. More interesting when used as a tool among others, though the amount of conceptual blind spots remains staggering. Can serve as welcome reality check for bad "free-form" writing. Propensity for polemics might even be a plus sometimes, because it triggers open-ended inquiries.
Friday, January 27, 2023
Truest heir
Mapping of a Medium in Decline
Types of Cinephilia
1 Cinema Scope Cinephilia
Auteurist-modernist, emphasis on form, subscription to an avant-garde canon, concept of director as artist and primacy of individual expression. Primary identification is with a certain type of cinema. Clear opposition to "mainstream" and certain derivatives, especially perceived "elevated mainstream". Focus on "our cinema" vs "their cinema", though "our cinema" part is more important than "vs." part. Not overtly polemical for the most part.
Reformist, takes part in institutions, although mostly on the fringes: small festivals, sidebars of big festivals, less visible magazines etc. Cheering for Weerasethatkul wins at Cannes etc.
Truest heir of 60s art cinema scene / discourse.
Attracts both good writers and bad writers. Problems: importance of (correct) taste as an easy in, basic lingo easy to master, therefore not much quality control. Advantages: insistence on judging each work on its own merits, room and tolerance for experiments and for young writers, for the most part healthy distance from academic writing.