Mein Lieblingsfilm in der "Black Wave"-Reihe des Arsenal. Ich hatte gerade mit dem für mich doch eher überschaubar interessanten Begriff von (sexueller, politischer, filmischer) Freiheit, den sich die Filme machen und den sie selbst ausagieren, oft durchaus meine Probleme. Merry Working Class aber ist von der ersten Einstellung an super: Da singt einer ein politisches Kampflied, man sieht zunächst nur eine Menschenmenge, merkt erst mit der Zeit, dass der Sänger einer dieser vielen ist, dass er da singend, mit Gitarre durch die Hand zwischen die Menschen geraten ist, die ihn größtenteils nicht beachten. Gefilmt ist das aus der Vogelperspektive, das framing ist aber relativ eng, die Menge ist deshalb grenzenlos. Der Witz, oder ein Witz der Einstellung ist, dass sich das Lied eigentlich an "das Volk" richtet, dass das Volk auch tatsächlich da ist, aber nicht zuhört. Nur der Film hört zu.
Es folgt dann ziemlich unterschiedliches Material. Einmal erzählt eine Frau in eher stilisiertem Setting etwas über Kennedy, einmal geht es um Erektionen, die aufrecht erhalten werden können, oder auch nicht. Vor allem aber filmt Makavejev (deren Film mich auch weitaus mehr interessiert hat als Mysteries of the Organism, der bekannteste Film ihres Mannes) Gruppen von Arbeitern, die Volkslieder singen, sich dabei ausgelassen (und offensichtlich ziemlich angetrunken) unterhaken, sich neben ihren Maschinen aufstellen, lachen, schunkeln. Der Film hat, nachdem die genau und streng durchkalkulierte Mise en scene der ersten Einstellung dem kreativen, feuchtfröhlichen Beisammensein weicht, etwas ansteckend Exzessives, Ungeordnetes. Ich stelle mir das so vor, dass Makavejev für die einzelnen Einstellungen stets nur ein paar Grundideen vorgegeben und sich dann von dem, was sich aus diesen weitgehend offenen Situationen ergibt, überraschen lassen hat.
Es folgt dann ziemlich unterschiedliches Material. Einmal erzählt eine Frau in eher stilisiertem Setting etwas über Kennedy, einmal geht es um Erektionen, die aufrecht erhalten werden können, oder auch nicht. Vor allem aber filmt Makavejev (deren Film mich auch weitaus mehr interessiert hat als Mysteries of the Organism, der bekannteste Film ihres Mannes) Gruppen von Arbeitern, die Volkslieder singen, sich dabei ausgelassen (und offensichtlich ziemlich angetrunken) unterhaken, sich neben ihren Maschinen aufstellen, lachen, schunkeln. Der Film hat, nachdem die genau und streng durchkalkulierte Mise en scene der ersten Einstellung dem kreativen, feuchtfröhlichen Beisammensein weicht, etwas ansteckend Exzessives, Ungeordnetes. Ich stelle mir das so vor, dass Makavejev für die einzelnen Einstellungen stets nur ein paar Grundideen vorgegeben und sich dann von dem, was sich aus diesen weitgehend offenen Situationen ergibt, überraschen lassen hat.
No comments:
Post a Comment