Drive, Nicholas Winding Refn, 2011
Eine wirklich schöne Szene gibt es, da fährt Ryan Gosling mit seiner Wahlverwandtschaft aus der Welt hinaus: in ein grünes Paradies am Ende eines Flurkontrollkanals. Sonst hat mich der Film abgestoßen, seine klinisch reine Kälte, sein lebensfeindlicher Zynismus, verpackt in ipod-Design. Ich mag meine faschistischen B-Filme unprätentiös und dreckig, Drive ist jeweils das Gegenteil.
Red State, Kevin Smith, 2011
Ein guter Regisseur wird Kevin Smith in diesem Leben nicht mehr, aber sein "politischer Genrefilm" (stimmt sogar beides irgendwie) Red State ist immerhin interessant. Alle wollen einem andauernd die Welt erklären: erst eine Lehrerin, Michael Parks als Terrorpfarrer bekommt dann besonders viel Raum, später John Goodman als Polizist; monologisches Kino. Ein angenehm straighter Polit-Thriller, in dem lediglich die nominellen Nerd-Hauptfiguren, Relikte älterer Smith-Filme, unangenehm auffallen.
The Loneliest Planet, Julia Loktev, 2011
Hani Furstenberg fordert Gael Garcia Bernal auf, eine pissende Ziege zu fotografieren. Aber als er den Auslöser betätigt, ist die Blase des Tiers schon leer. In der Szene steckt der ganze Film: eine reichlich fragwürdige Unternehmung, die dann auch noch ziemlich sang- und klanglos scheitert.
1 comment:
"Ich mag meine faschistischen B-Filme unprätentiös und dreckig"
Genau, ab in den Staub mit ihnen, wo sie hingehören!
Just kidding.
Trotzdem eine irgendwie fragwürdige Formulierung, ganz gleich, wie verquer DRIVE als (Semi-)B-Film auch sein mag, finde ich.
Auch wenn ich gestehe, dass ich, trotz der Tatsache, dass mich BRONSON und teilweise auch VALHALLA RISING nach tendenziell ähnlichen Befürchtungen (New Age-Prätention) sehr positiv überrascht haben, von keinem Refn-Film bisher so wenig zu erwarten. Es wäre sicherlich aufregender gewesen, wenn er das weiterentwickelt hätte, was er in FEAR X versucht hat.
Post a Comment