aka Flash-Teens im Blitzlicht
Nach dem Film war ich mir nicht sicher, ob ich zwischendurch eingeschlafen war, und verpasst hatte, wie sich ein äußerst finsterer, beklemmender Exploitationfilm, ein deutscher Last House on the Left, in eine bezaubernde Teenieromanze verwandelt hat. Im Gespräch stellte sich heraus, dass es anderen ähnlich ergangen war. Dass sich niemand erklären konnte, wie es möglich ist, dass der Film seinen eigenen Beginn (die eine Frau, die von strumpmaskiertschnurrbärtigen Brutalos an einen Tisch gefesselt wird, die andere Frau, die nackt in den Wald hinein geschleift und dort fotografisch vergewaltigt wird, der Zufallssex auf dem Kellersofa, vor den Augen der Kellerclique, der Augenaufschlag der Hauptdarstellerin, als sie an der Reihe ist) nicht nur negiert, sondern komplett vergisst. (Auch möglich: dass alle tatsächlich gleichzeitig eingeschlafen sind. Massenhypnose, vielleicht als Nachwirkung aus Vanessa?).
Psychoanalytisch ist das freilich ein klarer Fall von Überkompensation. Sobald der Film die beklemmenden Kellerwelten des Beginns hinter sich lässt, fahren die Leute in spielzeugartigen Autos mit Herzchen auf der Fahrertür durch ein provinziell-menschenleeres Berlin, das sich in einer Art Dauersommerferienstimmung zu befinden scheint: Die wenigen Daheimgebliebenen sind (gerade libidinös) etwas sediert, aber rundum zufrieden, liegen auf Flachdächern herum, telefonieren mit putzigen, bunten Telefonen. Von den bad guys bleiben nur drei Witzfiguren übrig, die einen harmlosen Plan maximal inkompetent gegen die Wand fahren. Am Ende reicht es, ihnen die Tür aufzuhalten, sie entfernen sich dann freiwillig aus dem Film.
Die zentrale Liebesgeschichte, die die zweite Filmhälfte (mit Fußballreportern gesprochen) nach Belieben dominiert, entfaltet sich in zärtlichen Tableaus, eigentlich außerhalb der Zeit, ist geprägt von einem Wechselspiel aus Verständnis und Verzicht, das, gleich mehrmals, glaube ich, in dem Wort "Genießerin" kulminiert: "Nun reicht es aber, Du Genießerin, es soll doch noch etwas für morgen übrig bleiben."
Nach dem Film war ich mir nicht sicher, ob ich zwischendurch eingeschlafen war, und verpasst hatte, wie sich ein äußerst finsterer, beklemmender Exploitationfilm, ein deutscher Last House on the Left, in eine bezaubernde Teenieromanze verwandelt hat. Im Gespräch stellte sich heraus, dass es anderen ähnlich ergangen war. Dass sich niemand erklären konnte, wie es möglich ist, dass der Film seinen eigenen Beginn (die eine Frau, die von strumpmaskiertschnurrbärtigen Brutalos an einen Tisch gefesselt wird, die andere Frau, die nackt in den Wald hinein geschleift und dort fotografisch vergewaltigt wird, der Zufallssex auf dem Kellersofa, vor den Augen der Kellerclique, der Augenaufschlag der Hauptdarstellerin, als sie an der Reihe ist) nicht nur negiert, sondern komplett vergisst. (Auch möglich: dass alle tatsächlich gleichzeitig eingeschlafen sind. Massenhypnose, vielleicht als Nachwirkung aus Vanessa?).
Psychoanalytisch ist das freilich ein klarer Fall von Überkompensation. Sobald der Film die beklemmenden Kellerwelten des Beginns hinter sich lässt, fahren die Leute in spielzeugartigen Autos mit Herzchen auf der Fahrertür durch ein provinziell-menschenleeres Berlin, das sich in einer Art Dauersommerferienstimmung zu befinden scheint: Die wenigen Daheimgebliebenen sind (gerade libidinös) etwas sediert, aber rundum zufrieden, liegen auf Flachdächern herum, telefonieren mit putzigen, bunten Telefonen. Von den bad guys bleiben nur drei Witzfiguren übrig, die einen harmlosen Plan maximal inkompetent gegen die Wand fahren. Am Ende reicht es, ihnen die Tür aufzuhalten, sie entfernen sich dann freiwillig aus dem Film.
Die zentrale Liebesgeschichte, die die zweite Filmhälfte (mit Fußballreportern gesprochen) nach Belieben dominiert, entfaltet sich in zärtlichen Tableaus, eigentlich außerhalb der Zeit, ist geprägt von einem Wechselspiel aus Verständnis und Verzicht, das, gleich mehrmals, glaube ich, in dem Wort "Genießerin" kulminiert: "Nun reicht es aber, Du Genießerin, es soll doch noch etwas für morgen übrig bleiben."
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