Ein kurzer Nachtrag aus Locarno, weil mir ein paar Bilder nicht aus dem Kopf gehen...
Erst vom Schluss her ist dieser lange
episodisch mäandernde, in den kaum psychologisch oder sonstwie
motivierten Bewegungen der Hauptfigur durch sein soziales Umfeld fast
unkonzentriert wirkende Film lesbar als eine geradlinige,
systematische, gewissermaßen rein kumulative Auseinandersetzung mit
Alkoholismus: Fast jeder im Film säuft sich auf seine ganz eigene
Art ins Unglück, Auswege gibt es für niemanden. Was mir jedoch vor
allem im Gedächtnis bleiben wird ist der Bewegungsmodus der (vom
Regisseur gespielten) Hauptfigur. Einerseits hat man nie den
Eindruck, dass ihm besonders viel daran liegt, einen bestimmten Ort
zu erreichen (schon eher liegt ihm etwas daran, Orte zu verlassen,
aber das hat meist auch nicht wirklich einen Anlass, hat eher etwas
mit einer unerschütterlichen Grundasozialität zu tun); zum anderen
verfügt er über einen überaus entschlossenen Gang: nichts kann ihn
aus der Ruhe bringen, fast wie ein Roboter stapft er, mit leicht
wiegendem Schritt, von der Arbeit nach Hause, von Kneipe zu Kneipe,
von Frau zu Frau.
No comments:
Post a Comment