Was mich dann an The Dark Knight doch verwundert hat: Wie wenig da world building betrieben wird. Gerade im Vergleich zu Burtons Batman-Filmen, die ja eigentlich nichts anderes waren als world building, lus- und phantasievolle Kulissenbastelei mit viel Maske und Pappmache (vergleichbar da die Pirates of the Caribbean-Filme, nur eben voll digitalisiert). TDK dagegen scheint sich selbst für die maßvollen Gesichtsornamente Batmans und des Jokers fast zu schämen.
Selbst auf weniger ornamentale Formen des world buildings verzichtet Nolan. TDK ist zwar gehörig trashig (der Eindruck geht möglicher- / teilweise auf die deutsche Synchrofassung zurück, zugegeben), hält sich aber weitgehend fern vom Retro-Kitsch der Spiderman-Reihe. Statt dessen bleibt Nolans Inszenierung (wie schon in Prestige, nur diesmal mit weniger katastrophalen Folgen) 100% Mainstream, völlig frei von Stilisierungen (und zu weiten Teilen eben auch völlig frei von Stil). Nicht unähnlich dem anderen großen Comicerfolg dieses Sommers: Iron Man, der freilich noch eine ganze Ecke und wer weiß konsequenter unambitioniert daherkommt. Zweimal Middle-of-the-road Actionspektakel statt Fantasykino im engeren Sinne. Nicht, dass ich grundsätzlich was dagegen hätte...
Verwiesen wird dann auf Realismus, aber was ist das für einer? Diskurspartikel allenthalben, geerdet werden sie nie. Die Kamerafahrt ganz zu Beginn über die Hochhauswiese schreibt den Film nur in soweit in die Realität ein, wie diese mit der Hochglanzästhetik des Mainstreamkinos in eins fällt. Wenn die Globalisierung eine Bruckheimer-Produktion wäre, würde das nicht viel anders aussehen.
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