Bekannt ist Johnny Flash ziemlich ausschließlich als erster Helge-Schneide-Langfilm. Was er aller Wahrscheinlichkeit nach auch ist. Und als solcher ist er natürlich sowieso spektakulär, schon, weil man direkt dabei zuzusehen können glaubt, wie sich die späteren Manierismen in den noch ungeformt, fast unschuldig wirkenden Körper des jungen Schneider einschreiben. Schön auch die ewige, nicht auf individuelle Rollennamen eingrenzbare Dualität von Helge Schneider als Kunstproduzent und Andreas Kunze als Kunstverhinderer.
Aber der Film ist so viel mehr. Ein großartiger Nekes-Film natürlich vor allem, der die Parallelmontage als Avantgardetechnik wiederentdeckt, lustvoll immer neue Kaleidoskopeffekte ausprobiert, in einer besonders toll zerraspelten Kussszene Unterkiefer autonom werden lässt, Heike-Melba Fendels Körperbau wie ein Stück konstruktivistische Architektur filmt.
Ein großartiger Schlagerfilm natürlich sowieso. Wo die späteren Schneider-Genreparodien mit ihren Vorbildern kaum irgendeine ernst zu nehmende Verbindung aufweisen (was nicht im Geringsten gegen sie spricht; und bei Im Wendekreis der Eidechse stimmt es vielleicht auch gar nicht), weiß Johnny Flash, was die süßlichen Melodien des Popmainstreams (von Peter Alexander bis NDW) und die Formexperimente der Subkultur verbindet: Ehrliche Liebe zum Trash. (Klar ist auch, was daran dagegen nie anschlussfähig sein kann: Europudding-Qualitätskino, die Oberhausener Traditionsavantagarde, "Liedermacher").
Und natürlich: einer der letzten großen BRD-Filme! T. meint nach dem Film, wie toll doch 16mm und das Ruhrgebiet zusammenpassen ("eine einzige Liebesgeschichte"). Wenn Heike-Melba Fendel an einer Kreuzung auf ein Verkehrsschild blickt, das rechts nach Essen, links nach Duisburg und Oberhausen (oder halt etwas in der Art) zeigt, weiß man gleich: ganz egal in welche Richtung sie fährt, es wird überall wunderschön sein.
Kurzum: Johnny Flash ist ab sofort das Zentrum einer anderen, besseren, leider höchstens halb existierenden deutschen Filmgeschichte.
Aber der Film ist so viel mehr. Ein großartiger Nekes-Film natürlich vor allem, der die Parallelmontage als Avantgardetechnik wiederentdeckt, lustvoll immer neue Kaleidoskopeffekte ausprobiert, in einer besonders toll zerraspelten Kussszene Unterkiefer autonom werden lässt, Heike-Melba Fendels Körperbau wie ein Stück konstruktivistische Architektur filmt.
Ein großartiger Schlagerfilm natürlich sowieso. Wo die späteren Schneider-Genreparodien mit ihren Vorbildern kaum irgendeine ernst zu nehmende Verbindung aufweisen (was nicht im Geringsten gegen sie spricht; und bei Im Wendekreis der Eidechse stimmt es vielleicht auch gar nicht), weiß Johnny Flash, was die süßlichen Melodien des Popmainstreams (von Peter Alexander bis NDW) und die Formexperimente der Subkultur verbindet: Ehrliche Liebe zum Trash. (Klar ist auch, was daran dagegen nie anschlussfähig sein kann: Europudding-Qualitätskino, die Oberhausener Traditionsavantagarde, "Liedermacher").
Und natürlich: einer der letzten großen BRD-Filme! T. meint nach dem Film, wie toll doch 16mm und das Ruhrgebiet zusammenpassen ("eine einzige Liebesgeschichte"). Wenn Heike-Melba Fendel an einer Kreuzung auf ein Verkehrsschild blickt, das rechts nach Essen, links nach Duisburg und Oberhausen (oder halt etwas in der Art) zeigt, weiß man gleich: ganz egal in welche Richtung sie fährt, es wird überall wunderschön sein.
Kurzum: Johnny Flash ist ab sofort das Zentrum einer anderen, besseren, leider höchstens halb existierenden deutschen Filmgeschichte.
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