Thursday, February 09, 2017

The Hong Kong Tycoon, Tang Shu Shuen, 1979

Auf Youtube gefunden: der vierte und letzte Film von Tang Shu Shuen, die 1969 mit The Arch den ersten modernistischen Kunstfilm Hongkongs gedreht hatte; zehn Jahre später, als um sie herum gerade die Neue Welle losbricht, versucht sie mit einem reichlich sonderbaren satirischen Sozialdrama den Mainstream zu erobern. The Hongkong Tycoon beginnt als working-class-Slapstick-Farce um zwei tumbe Herumtreiber, die von Job zu Job stolpern - und endet, nachdem der tumbere der beiden durch eine Reihe glücklicher Fügungen (unter anderem einen neuen Vornamen - Henry - und Schuhen mit Absätzen, die ihn um fünf Zentimeter wachsen lassen) zum Millionär aufsteigt, als Yuppie-soap: der frisch gebackene Tycoon muss gleich mehrere Liebschaften jonglieren, das Geschäft (=die Korruption) läuft nebenbei mit.

Der Film durchquert eher als besetzt nicht nur mehrere Genres, sondern auch diverse Milieus und Stimmungen - Slacken am Strassenrand, Auseinandersetzungen mit den Eltern, die brav einen kleinen Laden betreiben, ein neugierig-unbeholfenes erstes Date auf einer Baustelle, später dann Golfspielen mit den Bossen, Eifersüchteleien im Bürobetrieb. Alles fein gearbeitete Miniaturen, die sich gegeneinander tendenziell abdichten. Es gibt eine Entwicklung, die sich durch das alles hindurch fortsetzt, aber sie ist eher etwas, das den Figuren (und dem Film) zustößt, als etwas, das sie (und der Film) anstoßen würden. Mehr als an seinem Plot scheint The Hong Kong Tycoon daran interessiert, Sammlungen anzulegen.

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