Standart Operating Procedure ist ein Dokumentarfilm, der nur die Großaufnahme kennt, raumzeitliche Kontinuitäten radikalstmöglich zerstört und außerdem einen Score von Danny Elfman aufbieten kann. Es gibt seltsame Reinszenierungen (nicht nur von Abu Ghraib, sondern auch zB von Saddam Husseins Verhaftung), die auf Unmittelbarkeit zielen, aber ob ihrer Künstlichkeit nicht einmal da so recht ankommen (die Variety nennt so etwas "elaborate modernist frame", warum auch immer) mäßig intelligente Bildkritik und dann doch einige interessante Einblicke in die Lebenswelt der White-Trash-Folterer aus dem Irak. Insgesamt ist Standart Operating Procedure ein so sonderbarer Film, dass man ihn vielleicht schon gesehen haben sollte. Dass er sich aber selbst eben doch für einen echten Dokumentarfilm hält, geht dennoch gar nicht. Siehe Ekkehard Knörers Perlentaucher-Kritik. Dort ist auch von Ouaga Saga zu lesen, einer afrikanischen Komödie, die es sich sicherlich anzuschauen lohnt. Außerdem Hanekes Funny Games U.S., auf den ich doch gespannt bin, das unterirdische The Eye Remake (hier meine Kritik), sowie der Sex and the City Film...
In der 68er Reihe des Arsenals laufen unter anderem Carmelo Benes irr/wirr/genialer Capricci, Doillons netter Les doigts dans la tête (der läuft da allerdings ohnehin dauernd) und Solanas' La hora de los hornos.
Im Babylon wird als Vorgriff auf eine Reihe zum französischen Film am Samstag Catherine Breillats neuestes Werk Une vieille maitresse gezeigt. Bei den Freunden des schrägen Films läuft Argentos eher mäßig beleumundetes Stendhal-Syndrom.
Im Zeughauskino läuft ab Anfang Juni Opernaffines.
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