Kid Galahad, 1962
Kid Galahad (auch den wieder gesehen in einer umwerfenden, makellosen Kopie) könnte man als eine interessante Variation auf Karlsons urban-crime-Filme der 1950er auffassen, als ein mountain noir, der das ethnisch markierte, nur äußerlich hartgekochte, sich schnell als instabil erweisende Personal der alten Filme einfach nur aus New York City nach New York State verfrachtet, ins wunderbar grüne Cream Valley, wo sich dann eine Art outdoor-Kammerspiel entfaltet: Auch in den 1960ern versteht es Karlson noch, jede Art von Raum wie eine Bühne zu dramatisieren.
Ganz und gar nicht passt allerdings in einen solchen Blick auf den Film: sein Hauptdarsteller, Elvis Presley. Elvis streamlined den Film einerseits, weil sein Inneres nicht im selben Maße instabil sein kann (schon deshalb vielleicht nicht, weil es sich regelmäßig in Gesangseinlagen nach Außen kehrt) und weil diese eine Konstante auch dem Film als Ganzem Freiheitsgrade nimmt. Andererseits kristallisiert sich in dem Sänger, beziehungsweise im begehrenden Blick, den Joan Blackman (mit dem Film) auf den bei der Autoreparatur schwitzenden Elvis (die Erotik von Schweißflecken unter der Achsel) wirft, auch die spezifische sexuelle Modernität des Films.
Elvis spielt Walter Gulick, ein Mann, der aus dem Nichts (bzw aus dem Krieg) kommt, und der nur eine Fähigkeit hat: Sich die Fresse einschlagen zu lassen, ohne dabei umzukippen. Also kein Film über agency (auch die Liebesgeschichte setzt, siehe oben, die Frau in Gang), sondern über maskuline Nehmerqualitäten: Schläge annehmen lernen, Blicke annehmen lernen.
Kid Galahad (auch den wieder gesehen in einer umwerfenden, makellosen Kopie) könnte man als eine interessante Variation auf Karlsons urban-crime-Filme der 1950er auffassen, als ein mountain noir, der das ethnisch markierte, nur äußerlich hartgekochte, sich schnell als instabil erweisende Personal der alten Filme einfach nur aus New York City nach New York State verfrachtet, ins wunderbar grüne Cream Valley, wo sich dann eine Art outdoor-Kammerspiel entfaltet: Auch in den 1960ern versteht es Karlson noch, jede Art von Raum wie eine Bühne zu dramatisieren.
Ganz und gar nicht passt allerdings in einen solchen Blick auf den Film: sein Hauptdarsteller, Elvis Presley. Elvis streamlined den Film einerseits, weil sein Inneres nicht im selben Maße instabil sein kann (schon deshalb vielleicht nicht, weil es sich regelmäßig in Gesangseinlagen nach Außen kehrt) und weil diese eine Konstante auch dem Film als Ganzem Freiheitsgrade nimmt. Andererseits kristallisiert sich in dem Sänger, beziehungsweise im begehrenden Blick, den Joan Blackman (mit dem Film) auf den bei der Autoreparatur schwitzenden Elvis (die Erotik von Schweißflecken unter der Achsel) wirft, auch die spezifische sexuelle Modernität des Films.
Elvis spielt Walter Gulick, ein Mann, der aus dem Nichts (bzw aus dem Krieg) kommt, und der nur eine Fähigkeit hat: Sich die Fresse einschlagen zu lassen, ohne dabei umzukippen. Also kein Film über agency (auch die Liebesgeschichte setzt, siehe oben, die Frau in Gang), sondern über maskuline Nehmerqualitäten: Schläge annehmen lernen, Blicke annehmen lernen.
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