Unter den unfassbar vielen besten Filmen aller Zeiten, die Klaus Lemke in den frühen 1970ern gedreht hat, ist Liebe, so schön wie Liebe, der fluffigste, flauschigste, grasgrünste. Ein euphorisch zielloser Glückstrip, als Ergänzung und Gegenstück zum apokalyptisch ziellosen Terrortrip Mein schönes kurzes Leben.
Ein drogenschwangerer München-Film, der fast nur auf Wiesen spielt, zwischen Schafen, Scheunen und Hochhäusern. Immer wieder legen sich die Männer und Frauen auf die Wiesen, flechten sich Blumen in die Haare, lassen ihre Antlitze von der Sonne umspielen. Überhaupt ein Film der Gesichter, gleich zu Beginn ein langer, schöner Schwenk über die Besucher einer Hochzeit; die Kamera tastet jeden einzelnen Kopf liebevoll ab. Und alle Besucher erwidern den Blick der Kamera. Sylvie Winter und Rolf Zacher haben ganz besonders junge, weiche, ein wenig fleischige, knautschige Gesichter, die sie immer wieder zu Grimassen verziehen.
Einmal werden zwei Männer, die sich als GEZ-Beamte ausgeben, von drei Frauen aufs Wasserbett gelockt. Das beginnt wie ein anzüglicher Sketsch, läuft dann aber nach ein paar derangierten Verwechslungskomödiendialogsätzen komplett ins Leere; es wirkt so, als könnten sich die Schauspieler nicht so recht einigen, wer jetzt wen mit wem verwechseln soll. Das alles hätte jedenfalls leicht auch ein Porno werden können, denkt man nicht nur da; aber das hätte schon zuviel Anstrengung bedeutet, wahrscheinlich. Ein Film, über den man nicht viel schreiben, den man einfach immer wieder sehen muss.
2 comments:
Kizzez LEMKE
Im Moment läuft mein vorletzter Film "KEIN GROSSES DING" in der ZDF- Mediathek. Wenn Du mir Deine Adresse gibst, schick' ich Dir meinen neuesten Film "UNTERWÄSCHELÜGEN", der am 29. Juni Premiere hat.
Baci LEMKE
Post a Comment