Dieser seltsame 70er Jahre Mitternachtsklassiker mit James Fox und Mick Jagger (der hier eine erstaunliche Ähnlichkeit mit Michael Jackson aufweist - wie mir gerade auffällt sind auch die Namen fast gleich) kommt sich stellenweise, vor allem gegen Ende, eindeutig zu wichtig vor. Die komplexen Thesen über Identitäten und Bilder, die allzu offensichtlich zur Diskussion gestellt werden, vertragen sich nicht mit dem manischen Stil, den der Film vor allem zu Beginn etabliert. Aber "Stil" ist eigentlich der falsche Ausdruck, denn die hervorstechende Eigenschaft der Ästhetik von Performance ist eben das Fehlen eines Systems, welches das Geschehen formal ordnet. Nicht alles ist wirr und extatisch, manche Sequenzen sind klassisch geschnitten, doch immer wieder bricht da Chaos in die Narration ein, nicht nur auf der Bildebene sondern auch auf der Tonspur, der sonst in vielen neueren Werken die Aufgabe zuzukommen scheint, die Kohärenz, die der Optik verloren gegangen ist, wieder herzustellen. Performance ist in den besten Momenten ein wildes Patchwork aus Personen, Farben, Formen und Tönen, dessen aufgelösten Strukturen allerdings allzuoft dazu benutzt werden, Themen zu verhandeln, die bei Regisseuren wie De Palma oder Bergman besser aufgehoben sind.
Doch nochmal zur Tonspur. Neben bizarrem Synthielärm finden sich in dem Film auch einige Musikstücke, die zeigen, dass es der weissen Rockmusik vielleicht doch möglich wäre, einen echten Beitrag zum Rhythm and Blues zu leisten. Nicht umsonst erreichten um 1970 Bands wie Black Sabbath, Deep Purple oder natürlich die Rolling Stones das Zenit ihres Schaffens mit Werken, die eine direktere Verbindung zu den schwarzen Vorbildern aufwiesen als alles davor und (vor allem) danach. Spätestens gegen Ende des Jahrzehnts hatten sich aber alle diese Ansätze durch die Zersplitterung der Szene in Punk, Metal, Prog und was weiss ich noch alles, verflüchtigt.
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