Die Kinoneustarts der Woche versprechen wiederum nicht allzu viel. Nachdem schon Fantastic Four allseits bestenfalls verhalten aufgenommen wurde, scheint der Nachfolger nun genauso wenig Anlass zu Freude bereiten. Und Rush Hour 3 (Regie führt hier wieder mal Brett Ratner, der schlechteste Blockbusterfilmer Hollywoods) muss man sich wohl erst recht nicht antun. Freunde des deutschen Films werden wohl ein Auge auf Thalheims Am Ende kommen Touristen nicht vorbeikommen, der mich allerdings genauso wenig interessiert wie seinerzeit Netto.
Dann lieber weiter zu Hou Hsiao Hsien ins Babylon. In dieser Woche ist unter anderem der großartige Dust in the Wind zu empfehlen, ein melancholisch-nostalgisches Meisterwerk aus dem taiwanesischen Landleben.
In die letzte Runde geht derweil die Grindhouse-Reihe im Central. Al Adamsons Satans heiße Katzen ist eine nette Wild Bunch-Variation mit einigen Durchhängern in dramaturgischer Hinsicht. Macht aber trotzdem Spaß und hat vor allem bei all seinem Trashappeal eine sonderbar wildromantische Note. Gestern wurde mir außerdem noch der italienische Endzeitfilm Fireflash - Der Tag nach dem Ende wärmstens ans Herz gelegt. Als ergänzung gibt's bei den Freunden des schrägen Films Die Teuflischen von Mykonos, einen Film des legendären griechischen Schlimmfilmers Nico Mastorakis.
Bereits heute abend zeigt das Festival ausgezeichneter Sommer den Puppentrickfilm Blood Tea and Red Strings, einen Puppentrickfilm, dessen Produktion 13 Jahre in Anspruch nahm und der mir von Thomas bereits mehrfach dringend empfohlen wurde. Der Trailer ist auch in der tat sehr putzig.
Dem Fantasy Filmfest werde ich dieses Jahr tendenziell eher fernbleiben. Einige wenige Filme sind aber dennoch eigentlich Pflicht. Friedkins Bug wird wohl gute Chancen auf eine reguläre Auswertung haben, dennoch ist der sicher einer der Highlights (vor kurzem den großartigen The Hunted gesehen; wenn Bug nur halb so gut ist, bin ich schon zufrieden). Ansonsten: Das Anime Paprika scheint so interessant zu sein, dass es Shaviro einen langen, enthusiastischen Blogeintrag wert war. Der neue Realfilm von Otomo Katsuhiro heißt Mushishi und scheint nicht überall so gut anzukommen. Aber trotz einem leisen Esoterikverdacht überzeugt mich eigentlich bereits alleine dieser Screenshot. Und zu guter letzt kann man sich von Confession of Pain, dem neuen Lau / Mak-Werk erstklassiges Hongkong-Kino versprechen.
Drei Filme kenne ich schon. Edmond ist ein kleines aber feines William Macey-Vehikel, inszeniert absurderweise aber durchaus effektiv von Stuart Gordon und geskriptet von David Mamet. Kein großer Wurf, sicher, aber ein sympathischer kleiner Film. Dead Daughters dagegen ist ein tendenziell unansehbarer russischer J-Horrorverschnitt mit Minimalbudget und von der unsäglichen australischen Macbeth-Version möchte ich gar nicht erst anfangen. Weiterhin bietet das Festival Neues von u.a. James Wan, den Pang Brothers, Sono Sion, Park Chan-wook, Kurosawa Kiyoshi, gleich noch einen zweiten Film von Stuart Gordon sowie zweimal Werke von Söhnen großer Väter: Einmal Miyazaki und einmal Fukasaku Junior, letzterer allerdings mit einem wohl eher unterirdischen Trashstreifen.
Im fsk läuft derweil unbemerkt vom Rest der Welt Vardas Die Sammler und die Sammlerin (hier ein schöner Essay über den Film). Ob ich snobistisch-cinephil genug sein werde, diesen Film dem Grand Guignol im Cinemax am Potsdamer Platz vorzuziehen, weiß ich allerdings selbst noch nicht so recht.
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