***** Barbara - Wild wie das Meer, Frank Wisbar, 1961
***** Roulette d'Amour / Baron Pornos nächtliche Freuden, Frits Fronz, 1969
***** Eugenie (Historia de una perversion) / Lolita am Scheideweg, Jess Franco, 1980
***** Where the Boys Are, Henry Levin, 1960
Jede Nacht schlafen die Mädchen, jede Nacht schlafen mehr Mädchen in dem kleinen Motelzimmer in Fort Lauderdale, immer dichter aneinander gedrängt; da, wo in den Semesterferien die Jungs sind (sehnsüchtige Blicke aus dem Fenster, immer wieder; sie gelten nicht nur einfach dem anderen Geschlecht, eher einem anderen Leben). In das Zimmer kommen sie allerdings nicht rein, die Jungs, sie bleiben draußen, am Strand, in der "Bierschwemme"; die Mädchen und der Film beobachten sie wie wilde Tiere in ihrem natürlichen Habitat: Manche spielen philosophischen Jazz und springen in Aquarien, andere fahren mit allzu gediegen eingerichteten Motorbooten vor der Küste auf und ab, wieder andere schmieden finstere Pläne. Und wenn den erotischen Anbandlungen auch zumeist noch rechtzeitig eine altmodische Spielfilmhandlung in die Quere kommt: Nichts als die pure Neugier auf diesen Ort wo die Jungs sind treibt den Film an, von der ersten bis zur letzten Minute.
**** Kinjirareta tekunikku / Unersättliche Triebe, Kan Mukai, 1966
Eine kleine Welt: Der Boxring, ein paar Schlafzimmer, ein paar Frauengesichter, das eine bringt für ein paar kurze Momente Glück, die anderen von Anfang bis Ende nur Pech. Ein Leben eingesperrt in klaustrophobischen Rückblenden. Beengend.
**** I Lived As Eve, Zygmunt Sulistrowski, 1963
Kein zweiter Tanja, aber auch Sulistrowski ist ein Mann mit einer Mission. Die albern keusche Fleischbeschau ist Vorwand für poetische Eigeninteressen; diesmal ethnografischer Natur. Das zeigt schon der recht ausführliche Kulturfilm über südamerikanische Indianer, der den nordamerikanischen Nudisten vorgeführt wird (und wohl aus einem anderen Projekt stammen muss). Erst recht zeigen das die Gegenschnitte während der Vorführung auf die Nudisten; die Frage, die dieser Schnitt sich stellt: was bedeutet, was impliziert Nacktheit?
Der Film gibt sich dann ziemlich viel Mühe, um die Nudisten dahin zu bekommen, wo er sie haben will: auf eine südamerikanische Insel, auf der sie leben sollen "wie die Wilden"; nur wenn sie beweisen können, dass sie sich auf die wilde Nacktheit verstehen, wird ihnen die nicht mehr wilde Nudisten-Nacktheit auf Dauer gewährt werden.
Ein komplexes, gewisse reality-tv-Formate vorwegnehmendes Regelwerk, zwei verschiedene Voice Over. Auf der Insel kollabiert die vorher in der Montage aufgerufene Differenz zwischen Wildheit und Zivilisation endgültig. Es geht nicht darum, sich in den Naturzustand zurückfallen zu lassen. Im Gegenteil: "Wie müssen aufpassen, dass wir nicht gegenseitig unsere Gefühle verletzen" sagt der Voice-Over. Zum Beispiel darf man sich nicht zu sehr über den einen Nudisten lustig machen, dem wirklich gar nichts gelingen will: Die Hütte, die er baut, stürzt ein, seine Fischfangversuche scheitern kläglich, nicht einmal den improvisierten Kalender führ er ordentlich. Bezeichnend für die dem Film inhärente Zärtlichkeit ist ein Kommentar wie nebenbei, zu einer Einstellung, die, wenn ich mich richtig erinnere, zwei sich aneinander schmiegende Vögel zeigt: "Schaut her", heißt es da, "so sorgsam gehen die Tiere miteinander um, so sorgsam müssen auch wir uns zur Natur verhalten." Fische werden zwar weiterhin getötet, aber die Ziege, die gegen Ende auftaucht, wird umsorgt wie das Erstgeborene einer Adelsfamilie.
*** Venusberg, Rolf Thiele, 1963
Schön an diesem Film, der sich für meinen Geschmack auf die Dauer seiner Schönheit etwas zu bewusst war (meine Müdigkeit tat dann ihr Übriges), war insbesondere der Anfang: Die Frau, die aus dem U-Bahn-Schacht / aus der Körnung des Filmmaterials zu uns emporstieg, noch bevor sich der Vorhang ganz beiseite geschoben hatte.
*** Der Todesschrei des gelben Panthers, Joe Velasco, 1973
*** Das liebestolle Internat, Jürgen Enz, 1982
*** Menschen von Morgen, Kees Brusse, 1965
** Les avaleuses, Jess Franco, 1973
* Sonne, Meer und nackte Menschen, Alexander Swiagenin, 1964
* Business with Pleasure, Vernon Whitten, 1960
* Die Sexspelunke von Bangkok, Erwin C. Dietrich, 1974
***** Roulette d'Amour / Baron Pornos nächtliche Freuden, Frits Fronz, 1969
***** Eugenie (Historia de una perversion) / Lolita am Scheideweg, Jess Franco, 1980
***** Where the Boys Are, Henry Levin, 1960
Jede Nacht schlafen die Mädchen, jede Nacht schlafen mehr Mädchen in dem kleinen Motelzimmer in Fort Lauderdale, immer dichter aneinander gedrängt; da, wo in den Semesterferien die Jungs sind (sehnsüchtige Blicke aus dem Fenster, immer wieder; sie gelten nicht nur einfach dem anderen Geschlecht, eher einem anderen Leben). In das Zimmer kommen sie allerdings nicht rein, die Jungs, sie bleiben draußen, am Strand, in der "Bierschwemme"; die Mädchen und der Film beobachten sie wie wilde Tiere in ihrem natürlichen Habitat: Manche spielen philosophischen Jazz und springen in Aquarien, andere fahren mit allzu gediegen eingerichteten Motorbooten vor der Küste auf und ab, wieder andere schmieden finstere Pläne. Und wenn den erotischen Anbandlungen auch zumeist noch rechtzeitig eine altmodische Spielfilmhandlung in die Quere kommt: Nichts als die pure Neugier auf diesen Ort wo die Jungs sind treibt den Film an, von der ersten bis zur letzten Minute.
**** Kinjirareta tekunikku / Unersättliche Triebe, Kan Mukai, 1966
Eine kleine Welt: Der Boxring, ein paar Schlafzimmer, ein paar Frauengesichter, das eine bringt für ein paar kurze Momente Glück, die anderen von Anfang bis Ende nur Pech. Ein Leben eingesperrt in klaustrophobischen Rückblenden. Beengend.
**** I Lived As Eve, Zygmunt Sulistrowski, 1963
Kein zweiter Tanja, aber auch Sulistrowski ist ein Mann mit einer Mission. Die albern keusche Fleischbeschau ist Vorwand für poetische Eigeninteressen; diesmal ethnografischer Natur. Das zeigt schon der recht ausführliche Kulturfilm über südamerikanische Indianer, der den nordamerikanischen Nudisten vorgeführt wird (und wohl aus einem anderen Projekt stammen muss). Erst recht zeigen das die Gegenschnitte während der Vorführung auf die Nudisten; die Frage, die dieser Schnitt sich stellt: was bedeutet, was impliziert Nacktheit?
Der Film gibt sich dann ziemlich viel Mühe, um die Nudisten dahin zu bekommen, wo er sie haben will: auf eine südamerikanische Insel, auf der sie leben sollen "wie die Wilden"; nur wenn sie beweisen können, dass sie sich auf die wilde Nacktheit verstehen, wird ihnen die nicht mehr wilde Nudisten-Nacktheit auf Dauer gewährt werden.
Ein komplexes, gewisse reality-tv-Formate vorwegnehmendes Regelwerk, zwei verschiedene Voice Over. Auf der Insel kollabiert die vorher in der Montage aufgerufene Differenz zwischen Wildheit und Zivilisation endgültig. Es geht nicht darum, sich in den Naturzustand zurückfallen zu lassen. Im Gegenteil: "Wie müssen aufpassen, dass wir nicht gegenseitig unsere Gefühle verletzen" sagt der Voice-Over. Zum Beispiel darf man sich nicht zu sehr über den einen Nudisten lustig machen, dem wirklich gar nichts gelingen will: Die Hütte, die er baut, stürzt ein, seine Fischfangversuche scheitern kläglich, nicht einmal den improvisierten Kalender führ er ordentlich. Bezeichnend für die dem Film inhärente Zärtlichkeit ist ein Kommentar wie nebenbei, zu einer Einstellung, die, wenn ich mich richtig erinnere, zwei sich aneinander schmiegende Vögel zeigt: "Schaut her", heißt es da, "so sorgsam gehen die Tiere miteinander um, so sorgsam müssen auch wir uns zur Natur verhalten." Fische werden zwar weiterhin getötet, aber die Ziege, die gegen Ende auftaucht, wird umsorgt wie das Erstgeborene einer Adelsfamilie.
*** Venusberg, Rolf Thiele, 1963
Schön an diesem Film, der sich für meinen Geschmack auf die Dauer seiner Schönheit etwas zu bewusst war (meine Müdigkeit tat dann ihr Übriges), war insbesondere der Anfang: Die Frau, die aus dem U-Bahn-Schacht / aus der Körnung des Filmmaterials zu uns emporstieg, noch bevor sich der Vorhang ganz beiseite geschoben hatte.
*** Der Todesschrei des gelben Panthers, Joe Velasco, 1973
*** Das liebestolle Internat, Jürgen Enz, 1982
*** Menschen von Morgen, Kees Brusse, 1965
** Les avaleuses, Jess Franco, 1973
* Sonne, Meer und nackte Menschen, Alexander Swiagenin, 1964
* Business with Pleasure, Vernon Whitten, 1960
* Die Sexspelunke von Bangkok, Erwin C. Dietrich, 1974
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