Die Welle ist ein privilegiertes Objekt der Naturerfahrung, weil in ihr die Natur aus sich selbst heraus, aus dem Zusammenspiel von Wind und Wasser, dynamische Gestalt annimmt. Im Kino taugt das bewegte Meer an sich, Deleuze hin oder her, freilich selten mehr als für ein Stimmungsbild, das sich via Montage an anderen, befestigteren Bildern bricht. Ein genuines kinematografisches Objekt wird die Welle erst in der Konfrontation mit einem dritten Element. Das kann ein statischer Widerstand sein, ein weiteres Stück Natur, ein Strand, besser ein Felsen. Noch besser allerdings ist ein kultureller Widerstand: die Stadt San Andreas, ein Schiff, ein Schlauchboot voller Schiffbrüchiger.
Die elektromagnetische Lichtwelle, die erst im Kontakt mit Materie sichtbar wird, indem sie diese sichtbar werden lässt, ist eine naheliegende, aber wenig hilfreiche Analogie; denn die kinematographische Welle zeigt nicht die Bedingung von Sichtbarkeit an sich auf, sondern sie gibt etwas bereits Sichtbarem eine bestimmte Form. Eine bessere Analogie ist deshalb die Welle des lockigen Haars, die sich dynamisch und zumindest im Wind unberechenbar um das Gesicht legt, es von außen her, nichtintentional dramatisiert.
Die elektromagnetische Lichtwelle, die erst im Kontakt mit Materie sichtbar wird, indem sie diese sichtbar werden lässt, ist eine naheliegende, aber wenig hilfreiche Analogie; denn die kinematographische Welle zeigt nicht die Bedingung von Sichtbarkeit an sich auf, sondern sie gibt etwas bereits Sichtbarem eine bestimmte Form. Eine bessere Analogie ist deshalb die Welle des lockigen Haars, die sich dynamisch und zumindest im Wind unberechenbar um das Gesicht legt, es von außen her, nichtintentional dramatisiert.
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