Ben Afflecks Regiedebüt heißt Gone Baby Gone und wird im allgemeinen recht positiv aufgenommen (Variety, Knörer). Mal sehen. Ansonsten startet noch das Kevin Costner-Vehikel Mr. Brooks, ein Actionkracher namens The Condemned, der großen Spaß bereiten könnte, sowie mehrere wahrscheinlich eher unterirdische deutsche Filme, unter anderem sogar einer über die Bundeswehr. Und Uwe Boll bringt tatsächlich mit seinem Dungeon Siege Streifen gleich den dritten Film innerhalb weniger Wochen in die Kinos...
Mehr los ist im Babylon Mitte. Dort startet am Freitag zum zweiten Mal das Around the World in 14 Films Festival, das aktuelles Weltkino oftmals außerhalb des gängigen Arthaussektors präsentiert. Von den diesjährigen Filmen habe ich bisher nur den spanischen Memento cum Innaritu-Verschnitt The Night of the Sunflowers gesehen, von dem ich doch eher abraten möchte. Auch der türkische Beitrag Bes vakit ist dem Vernehmen nach eher ödes Arthauskino. Ein Highlight des Programms ist sicherlich Jia Jang-khes Dokumentarfilm Dong, der hier endlich den Weg nach Berlin findet und nächsten Donnerstag gezeigt wird. Ansonsten weiß ich nicht allzu viel über die Filme, man kann jedoch sicherlich davon ausgehen, dass Kechiches La graine et le mulet oder Bahranis Man Push Cart interessanter sind als der mexikanische Beitrag, der sich bereits im Werbetext unerträglich anfühlt.
Ansonsten zeigt das Babylon weiterhin seine ausführliche Rosa von Praunheim Retrospektive. Am Montag läuft beispielsweise sein Kannibalenfilm Dein Herz in meinem Hirn, dessen titel mindestens ebenso schön ist wie die potentielle Umwendung "Dein Hirn in meinem Herz". Die Freunde des schrägen Films haben indes genug von Erwin C. Dietrich und wenden sich mit einer Italowestern-Reihe wieder etwas filmkunstaffineren Gefilden zu. Nächsten Mittwoch läuft ein Film, bei dem man eigentlich nicht falsch liegen kann: Satan der Rache mit Klaus Kinski, regie führt der große Antonio Margheriti.
Leider nicht allzu viel los ist derzeit im Arsenal, oder besser gesagt wieder einmal Business as usual: Natürlich kann man sich in der Magical History Tour schöne Stummfilme ansehen und nette Experimentalfilmklassiker gibt's auch en masse (Un chien andalou läuft in zwei unterschiedlichen Reihen sowohl Montags als auch Dienstags), was jedoch schon seit Monaten fehlt, ist eine wirklich herausragende Reihe vom Schlage der Rosselini-Reihe des letzten Sommers. Auch die an sich etwas überaschende David Lean-Reihe scheint sich auf das opulente Spätwerk des Regisseurs zu beschränken. Klassisches Hollywoodkino bleibt also auch weiterhin Mangelware im Arsenal. Ist alles natürlich auch eine Kostenfrage, klar... Am ehesten von Interesse sein dürfte diesen Monat eine Auswahl neuerer amerikanischer Independent-Filme sein, die mit Jennifer Reeves The Time We Killed (sowie einigen Kurzfilmen der Regisseurin) nächsten Mittwoch einsetzt.
Das Zeughauskino zeigt heute um 20:00 Godards äußerst seltsamer Histoire du cinema Nachklapp Notre musique, welcher sich zumindest irgendwie auch mit dem Nahost Konflikt auseinander setzt. Zumindest den bescheuerten (und glücklicherweise recht kurzen) Schlussabschnitt im "Himmel" hätte ich dann doch gerne mal von jemand erklärt...
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