Die Neustarts dieser Woche scheinen mir zum allergrößten Teil wenig interessant. Ganz unten in den Startlisten findet sich ein Dokumentarfilm von Charles Burnett: The Blues: Warming By the Devil's Fire. Dabei handelt es sich um ein von Martin Scorsese produziertes Fernsehfeature, das Teil einer Art Mini-Serie über die Ursprünge des Blues ist. Neben Burnett sind an der Reihe unter anderen Clint Eastwood, Mike Figgis und vorhersehbarerweise auch Wim Wenders beteiligt. Des letzteren Beitrag (The Soul of a Man) lief vor vier Jahren in den deutschen Kinos. Charles Burnetts mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um ein vielfaches interessanterer Beitrag ist nächste Woche in den neuköllner Rollberg-Kinos zu sehen. Leider zu allem Überfluss auch noch mitten am Tag (15:30 Uhr; den Film gibt's zum Glück auch auf DVD). Ansonsten: Die auf der Berlinale gefeierte Fußball-Kulturschock-Doku Football Under Cover, ein ebenfalls von der Berlinale bekanntes Lesben-Polit-Pop-Irgendwas namens Itty Bitty Titty Commity und der deutsche Jugendfilm Neandertal.
Das Babylon zeigt Jacques Demy, wer die Programmpolitik des Kinos kennt, wird sich nicht wundern, dass dabei keine Komplettretro herausgesprungen ist, aber der eine oder andere schöne Film wird schon dabei sein.
Außerdem läuft dort nächsten Mittwoch Zulawskis On the Silver Globe im Rahmen der biennale (?). Die Babylon-Website bleibt zusätzliche Informationen schuldig, kündigt aber immerhin an, dass Zulawski selbst anwesend sein wird. Hmmm. Wem das zu undurchsichtig ist, der kann sich bei den Freunden des Schrägen Films Born For Hell ansehen.
Hauptsächlich in den Hackeschen Höfen findet ein polnisches Filmfestival statt. Das Programm sagt mir wenig, ich empfehle einmal vorsichtig die Retrospektive, die unter anderem Polanskis Meisterwerk Messer im Wasser zeigt.
A Boy and His Dog heißt der der Film, der diesen Freitag auf der Mitternachtsschiene des B-Ware-Ladenkinos (voraussichtlich als DVD-Projektion) gezeigt wird. Die Inhaltszusammenfassung auf imdb enthält unter anderem folgenden Satz:"A boy communicates telepathically with his dog as they scavenge for food and sex, and they stumble into an underground society where the old society is preserved."
Im Zeughauskino beginnt am Dienstag eine ambitionierte Reihe zum israelischen Kino, die sich mit Filmen der Fünfziger, Sechziger und Siebziger Jahre beschäftigt. Zu entdecken gibt es unter anderem etwas, das sich "zionistischer Realismus" nennt (eine systematische Katalogisierung der unzähligen Realismen, die sich in der Filmgeschichte verstecken, wäre ein sicher äußerst fruchtbares Unterfangen).
Das Arsenal bietet in den nächsten Tagen ein letztes Mal die Gelegenheit, den wundervollen japanischen Regisseur Yasuzo Masumura zu entdecken. Am Samstag läuft außerdem Sebastian Heidingers Drifter, der seit seiner Premiere auf der Berlinale viele Anhänger gefunden hat.
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