Heute startet mit einer jämmerlichen Kopie ein wundervoller Film namens Vögel des Himmels von der Französin Elaine de Latour. Der lief vor zwei Jahren auf der Berlinale im Panorama, dann möglicherweise nochmal im Arsenal im Rahmen der "Work in Progress"-Reihe und bekomt jetzt doch noch so etwas ähnliches wie einen echten Kinostart. Vögel des Himmels erzählt von Globalisierung, sowie von entwurzelten Individuen in Marktreisläufen und ist gleichzeitig weit entfernt von der gegenwärtigen world-cinema-coolness. Ein Film, der viel wagt und fast in jeder Hinsicht Erfolg damit hat. Mehr hier. Zu sehen im kreuzberger Eiszeit-Kino.
Michel Gondrys Be Kind Rewind (in Deutschland mit dem blöden Titel Abgedreht versehen) ist sicherlich ebenfallsäußerst lohnenswert. The Science of Sleep war schon wundervoll und diesmal ist zusätzlich noch Jack Black dabei... Hier Thomas.
Solides Handwerk irgendwo zwischen Saw und Se7en ohne weitere Alleinstellungsmerkmale bietet Gergory Hoblits Untraceable. Nichts besonderes, aber Techno-Thriller schaue ich mir eigentlich fast immer gerne an.
Aus dem Libanon stammt Caramel und ich bilde mir ein, vor kurzem irgendwo ganz tolle Sachen über den Film gelesen zu haben. Ich mag mich aber auch irren. Die Stones-Doku Shine a Light ist dagegen, nach allem was man so hört, eher öde, auch wenn zehnmal Scorsese Regie geführt hat.
Im Haus der Kulturen der Welt startet morgen die Filmreihe der sich über unterschiedliche Kulturpraktiken erstreckenden Veranstaltung Re-imaging Asia. Den Anfang machen Filme von Naomi Kawase, mit deren Shara ich mich letztens nicht so recht habe anfreunden können. Ihr neuester Film Mogari no mori (The Mourning Forest) aber soll sich durchaus lohnen. Das Highlight des Programms jedoch ist Lav Diaz' Heremias tags darauf. Filmbeginn ist um 20:00, Filmende um 5:00 am nächsten morgen, falls es keine Pausen gibt (I survived Lav Diaz`s Heremias). Cinephilie als Extremsport.
Im Arsenal läuft derweil weiterhin Masumura. Außerdem ist die Magical History Tour beim klassischen Hollywoodkino angelangt, dem ja wahrscheinlich doch irgendwie tollsten und reichhaltigsten Kapitel der Filmgeschichte (das hierzulande im Kino bei weitem nicht so präsent ist, wie es sein sollte). Zu sehen gibt's unter anderem Gangsterfilme, Sternberg, Musicals und King Kong.
Im Babylon findet ein Fußballfilmfestival statt. Konzeptionell orientiert man sich stärker an der Kreisliga als an der Champions League. Einige Projekte lesen sich in der Beschreibung so, als hätte da jemand dem Platzwart eine Kamera in die Hand gedrückt und dann mal sehen, was dabei heraus kommt. Eigentlich sympathisch, ob man es sich aber auch ansehen möchte, ist eine andere Frage.
Interessanter ist eine kleine, versteckte Retrospektive arabischer Filme, die bereits gestern gestartet ist und noch bis morgen andauert. Irgendwie scheint das Babylon recht Konsequent den uninteressanten Teil des eigenen Programms an allen Ecken und Enden zu bewerben und gleichzeitig die wenigen Perlen in den Untiefen der eigenen Website zu vergraben.
Eine Institution sind inzwischen die Freunde des schrägen Films, ebenfalls im Babylon. Nächste Woche läuft der Blaxploitationfilm Gordon's War.
Im Zeughauskino läuft am Samstag Stolen Death, anscheinend einer der größten Klassiker des finnischen Films. Leider parallel zu Heremias und ohne Wiederholung.
1 comment:
Dringend zuraten würde ich zu Kawases "The Mourning Forest" nicht.
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