Beeindruckend ist Schoenbergs wütender, kompromissloser und präziser Monolog, der den Antisemitismus nicht überhöht und mystifiziert, sondern als banalse Form von Barabrei offenlegt. Freundlich ausgedrückt überflüssig erscheint dagegen das Brecht-Zitat als Korrektiv. Den Einwurf, man müsse Kapitalismus und Faschismus zusammen denken und dürfe nicht das eine isoliert vom anderen kritisieren mag man noch als selbstgerechte Form von Diskursanalyse durchgehen lassen. Unerträglich erschient jedoch der (weniger deutlich ausformulierte) Vorwurf, Schoenberg habe es sich nach 1945 in Amerika gutgehen lassen, anstatt (gemeinsam mit Brecht wahrscheinlich) für den europäischen Sozialismus zu kämpfen.
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"Not all the Germans, of course, spent their time in Los Angeles in exitential despair. (...) Schoenberg may hve resented Shirley Temple, but he loved playing tennis with his other Brentwood neighbor, Goerge Gershwin, as well as the sunlight that flooded his study each morning while he composed." (Mike Davis, City of Quartz)
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