Iron Man, Jon Favreau, 2008
Paranoid Park, Gus Van Sant, 2007
Wie erwartet setzt Iron Man zwischen die Schnitte seines großartigen Trailers jede Menge inkonsequenten Quatsch ein. Robert Downey Jr. baut sich sein ganz persönliches stahlhartes Gehäuse und schäkert währenddessen mit Robotern. Das ist anfangs nett anzuschauen, kollidiert aber bald mit dem Rest des Films. Gerade die Prise opportunistischer Selbstironie sorgt dafür, dass der Fascho-Camp (harte Gitarrenriffs zu angeberischen Kamerafahrten über gewaltige Waffenarsenale) erst recht unerträglich wird. Dabei traut sich der Film vorne und erst recht hinten nichts: Der arabischen Terroristen entledigt sich der Films nach der guten Hälfte auf doch äußerst unzulängliche Art und Weise. Wird hier der amerikanische Truppenabzug aus dem Irak präfiguriert oder ist das nur Angst vor der eigenen, ohnehin nicht allzu ausgeprägten, Courage? Am Ende dann Amerika gegen Amerika, gute Waffenlobby gegen böse Waffenlobby. Auch handwerklich stimmt wenig: Eineinhalb Actionszenen sehen gut aus, ansonsten gleicht sich die unsichere Regie den im falschen Genre gefangenen Darstellern an und stolpert von Schuss zu Gegenschuss.
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Den eigentlich eher öden Themenkomplexen, an denen sich Van Sant abarbeitet, gewinnt Paranoid Park trotz allem einige großartige Szenen ab: Die Climax auf den Bahngleisen mit anschließender Parallelmontage über mehrere Zeitebenen, der dezidiert uninteressierte Sex des Hauptdarstellers mit seinem All-American-Girlfriend und deren anschließendes Telefonat, der Napoleon-Dynamite-Dialog des Bruders. Vielleicht könnte man sich um solcher Momente Willen mit der langweiligen Post-Nirvana-Depression der Skater abfinden, wenn nicht der ganze Film von einem Gestaltungswillen der aufdringlicheren Art durchsetzt wäre. Anders ausgedrückt: Immer wieder geht Christopher Doyle mit Gus Van Sant durch. Und der Toningenieur erst recht. Die Übergänge zwischen sphärischen Lounge-Klängen und hartem Realton sind die ersten drei Male beeindruckend, werden aber irgendwann zur bloßen Angeberei. Die Duschszene verwandelt das Wasserrauschen in einen apokalyptischen Alptrum aus Gewitterregen und Vogelzwitschern. Außerdem laufen die Skaters deutlich zu oft in Zeitlupe zu melancholischen Popsongs die Schulgänge herunter. Wie J. Hoberman schreibt (dem gefällt das allerdings): "The institutional corridors are automatically haunted." Ein wenig zu automatisch für meinen Geschmack.