Street Kings ist ein recht ärgerlicher, öder Copfilm mit Keanu Reeves und immerhin Forest Whitaker, der hier aber nur ein müder Abklatsch seiner selbst aus der fünften The Shield-Staffel ist. Ansonsten erstarrt Drehbuchmitautor James Ellroy in seinen eigenen Klischees. Mehr hier. Warum der neue deutsche Gangsterrap noch kaum Spuren im Gegenwartskino hinterlassen hat, ist mir eigentlich schon länger ein Rätsel. Chiko ist wohl ein etwas ernsthafterer Versuch als Knallhart in diese Richtung, aber schon alleine die Tatsache, dass wieder mal Moritz Bleibtreu dabei ist und auch noch einen Dealer spielt, stimmt mich skeptisch. Ekkehard Knörer schreibt über einen französischen und einen deutschen Film, die beide lohnenswert scheinen. Außerdem wurde Heinz Strunks wundersamer nicht-ganz-autobiografischer Roman "Fleisch ist mein Gemüse" verfilmt. Hier eine etwas skeptische Review. Ich empfehle noch vor Sichtung lieber das Hörbuch.
Ein Hinweis in eigener Sache: Die sich ihrem Ende entgegen neigende debut-Filmreihe im Babylon zeigt als zweitletzten Film Nanouk Leopolds zweiten Spielfilm Guernsey, dessen Nachfolger Wolfsbergen vielleicht der eine oder andere auf der Berlinale 2007 zu Gesicht bekommen hat. Zu erwarten hat man sprödes, intelligentes europäisches Autorenkino, nicht allzuweit entfernt von einigen Ausläufern der Berliner Schule.
Das Queer-Filmfestival Verzaubert startete bereits gestern in der Kulturbrauerei. Unter anderem laufen Paranoid Park und Les Chansons d'Amour.
Im Zeughauskino läuft heute abend Jonas Mekas' extrem großartiger Tagebuchfilm Reminiscences of a Voyage to Lithuania, der mich vor eineinhalb Jahren begeisterte. Dringend zu empfehlen. Weiterhin laufen zahlreiche Filme in der Jeanne d'Arc Reihe.
Im Arsenal ist eine kleine Reihe mit Filmen über den Yangtse zu sehen, unter anderem die Dokumentation Yan mo / Before the Flood und Jia Zhang-kes Still Life.
Das Haus der Kulturen der Welt zeigt am Samstag zwei Filme Fruit Chans (Dumplings und Durian Durian). Tags darauf folgen die neuen Werke von zwei der angesagtesten Weltkinoregisseure. Tsai Ming Liangs I Don't Want to Sleep Alone habe ich noch nicht gesehen. Davor läuft Weerasethakuls Syndromes and a Century, eine sonderbare Krankenhauskomödie, die mit der bizarren Kombination von Aerobic und Science Fiction endet.
Im Babylon läuft La Notte, den ich persönlich für einen der schwächeren Filme Antonionis halte, aber: Mache sich jeder selbst ein Bild. Außerdem in der Reihe der Stummfilmkonzerte Douglas Fairbanks Robin-Hood-Film und bei den Freunden des schrägen Films Bob Clarks Death Dream.
Ebenfalls im Babylon läuft das leider bereits zum vierten Mal stattfindende und noch leiderer inzwischen ziemlich etablierte äußerst überflüssige Festival Achtung! Berlin. Schon der kurze Einführungstext schwafelt über die "gefühlte deutsche Filmhauptstadt" und "internationale Coproduktionen" und disqualifiziert sich spätestens mit dem folgenden Satz: "Die Berlin-Brandenburger Filmbranche als Teil der "Creative Industries" birgt ein enormes Zukunftspotential für die Region und verschafft dem deutschen Filmschaffen neues internationales Renommee." Mehr Worte muss man über diese Veranstaltung wohl in der Tat nicht verlieren.
2 comments:
Soll das heißen: Debut wird nicht fortgesetzt? Das wäre aber sehr schade.
Höchstwahrscheinlich leider tatsächlich nicht, zumindest nicht in dieser Form...
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