Toll der Vorspann, die Fahrt des Polizeiwagens in die Stadt hinein, unterbrochen von animierten Portraits. Begeisterung verfliegt trotzdem erst teilweise, kommt dann teilweise (aber nicht ganz) wieder zurück. Beschränkung des Ansatzes wird sichtbar, was wahrscheinlich unvermeidbar ist, aber gerade in den ersten Minuten sehr ernüchtert. Nicht zuletzt eine Personalie: Lt. Howard Hunter, der in der Pilotfolge so etwas wie der politische Kristallisationspunkt im Cast war, ist nur noch für den comic relief zuständig. Hoffentlich bleibt das nicht so. (Ja, ich weiß: Man darf das genre absurd nennen, eine Serie, die fast dreißig Jahre alt ist, so zu besprechen, als rezipiere man sie parallel zur Erstausstrahlung. Aber vielleicht hat man nur in solchen Absurditäten die Möglichkeit, dem unerbittlichen und unerbittlich ökonomischen Zeitdiktat des Mediums und der Wirklichkeit zu entkommen. Und wenn man irgendwo entkommen kann, dann im Internet, im Blog.) Die spezielle liberale Urbanität, auf die die Serie paradoxerweise aus der Polizeiperspektive abzielt, bedarf eines reaktionären Gegenpols, der zwar überzeichnet, nicht aber völlig der Lächerlichkeit preisgegeben werden darf. Presidential Fever wagt in dieser Hinsicht weniger, tendiert außerdem stärker in Richtung Soap und führt einige überflüssige Nebenfiguren ein.
Die zweite Episode, wieder inszeniert von Robert Butler, setzt noch stärker das Polizeiquartier als eine alternative gesellschaftliche Totalität. Sie bedarf kaum noch eines außen, nur eine kurze Szene spielt auf den Straßen, fast der gesamte Rest im Quartier. Erst mit dem Nachhall der gesamten Folge im Rücken verlässt der Chef seinen Posten und betritt den Parkplatz des Reviers.
Fernsehen funktioniert vielleicht schon nicht mehr pädagogisch, aber kann sich immerhin noch als Pädagogik allegorisieren: Die Cops laden die Gangchefs ins Revier ein und handeln einen Deal aus. Faire Methoden gegen Zurückhaltung während des Präsidentenbesuchs. Naheliegende Kinoallusion diesmal angesichts der schrillen Kostümierungen der Gangmitglieder: Walter Hills The Warriors. In diesem Fall bekommt dem Fernsehen der Vergleich schlecht:
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