Lange verspürte ich keine rechte Lust, mir das neue John Waters-Werk anzusehen. Den Grund dafür weiss ich nicht recht anzugeben, gehöre ich doch zu denen, die an Waters gezähmten Werken der 90ern nicht allzuviel auszusetzen hatten (und Cecil B. Demented fand ich sogar richtig gut). Vielleicht hatte mich ja Johnny Knoxville abgeschreckt, den ich für "Jackass" liebe aber dessen Filmkarriere ich eigentlich nichts abgewinnen konnte - bis ich mir nun doch A Dirty Shame angeschaut habe.
Denn Waters Neuer ist in jeder Hinsicht ein Fest. Denn A Dirty Shame kehrt fast vollständig zum Stil seiner 70er Jahre Werke zurück und wird wieder mal von einem bombastischen Soundtrack begleitet, der allein den Genuss des Werkes schon wert ist. Man könnte meinen, die heute allgegenwärtigen Obszönitäten (unter anderem aus dem Knoxville-Umfeld) würden den Spass an Waters Genital-Fäkal Overkill ein wenig abschwächen, aber so geballt und präzise und vor allem: so lustig bekommt es eben doch nur Waters hin, der von einem wunderbar aufgelegten Cast unterstützt wir.
Hinzu kommen die herrlich designten Sequenzen, die den Übergang von einem Erregungszustand in einen höheren (was ist damit gemeint? Film anschauen!) verdeutlichen und das beste aus 40 Jahren Exploitation Kino in wunderbarer Weise vereinen. Das ist meilenweit entfernt von den im Vergleich recht öden Zitaten in Serial Mom (obwohl der so schlecht nun auch wieder nicht ist).
Bleibt zu hoffen, dass das angekündigte Hairspray Remake auch hält, was ich mir davon verspreche.
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