So, die Berlinale ist zum Glück vorbei, ein bisschen Nachlese muss aber noch sein...
Michel Gondry ist der Mann, der die Berlinale gerettet hat, so viel steht fest. Nicht nur stammt der mit weitem Abstand beste mir bekannte Wettbewerbsbeitrag von ihm, auch diese kleine, aber sehr lohnende Musikdokumentation gehört zu den Hihlights des Programms, weisst sie doch einen Weg aus dem verkrampften Problemgefilme des Forums einerseits und ästhetizistischen Spielereien, die große Teile des Wettbewerbs bestimen, andererseits.
Und zwar mithilfe schwarzer Musik, die hier noch einmal eindrucksvoll ihre beispiellose Integrationsfähigkeit vorführt. In Deutschand ist diese oft nicht immer ganz leicht nachvollziehbar, da die entsprechenden Parties oft ins wahlweise Nervige oder Verkrampfte abgleiten, je nach Publikum. Chapelles Block Party ist keines von beiden, sie ist einfach nur der richtige Ort zur richtigen Zeit mit den richtigen Menschen. So schön könnte die Welt sein.
Freilich sind die Musiker, die Chapelle auswählt, auch das mehrheitsfähigste, was das Genre zu bieten hat - für sein New Yorker Publikum zumindest. Manches - genauer gesagt die Fugees - ist für meinen Geschmack sogar etwas zu mehrheitsfähig. Dafür sind auch die derzeit großartigsten Rapper dabei, Dead Prez, die nicht nur jede Publicity angesichts Mtv Boykotts und ähnlichem gebrauchen können, sondern mit (Bigger than) Hip Hop auch den vielleicht besten Rapsong seit den Hochzeiten NWAs und Public Enemys aufgenommen haben, der vollkommen zurecht im Mittelpunkt des Films steht. Hier findet sich auch die Anschlussstelle in eine andere Richtung, hin zum Gangsterrap und all dem, was an schwarzer Kultur auch heute noch subversiv sein kann und muss. Dead Prez neuestes Album heisst nicht umsonst Revolutionary but Gangster.
No comments:
Post a Comment