Thursday, November 01, 2007

Berlin Kino, 1.11.-7.11. 2007

Hier geht es hoffentlich ab sofort wieder regelmäßig weiter, der Umfang der Empfehlungen wird allerdings wohl recht häufig eingeschränkt werden müssen...

Die Neustarts dieser Woche versprechen wenig, wirklich gespannt bin ich im Grunde nur auf die neue Farrelly / Stiller Kollabo The Heartbreak Kid. Bei der Kritik kam der Film alles andere als gut an. Allerdings liegt eine auf unreflektierten Qualitätsmarkern beharrende Filmkritik gerade bei amerikanischen Komödien fast schon grundsätzlich falsch. Ich jedenfalls freue mich darauf. Sehr abraten möchte ich von Rafi Pitts It's Winter, der vom ansonsten geschmackssicheren Peripher-Verleih in die Kinos gebracht wird. Widerlicher Pseudo-Neorealismus aus dem Iran, der in seinen eigenen Klischees erstickt.

Eine sehr seltsame Filmreihe haben "Die Gesellschafter" beziehungsweise die "Aktion Mensch" (die wohl so etwas wie die neoliberale Wendung der Aktion Sorgenkind ist) ins Leben gerufen. Grundsätzlich sollte man Filmreihen solcher Organisationen zwar wahrscheinlich weiträumig umfahren, doch in diesem Fall wird unter anderem Werner Herzogs mir noch unbekannter, aber wohl recht interessanter The Wild Blue Yonder gezeigt. Wo und wann genau, konnte ich llerdings nicht herausfinden (möglicherweise erreicht die Reihe doch erst in den kommenden Wochen Berlin).

Ansonsten zeigt das Arsenal in den nächsten 7 Tagen gleich zweimal Juventude em marcha, den neuesten Film des neuen Uber-auteurs Pedro Costa. Lohnt sich sicher. Abraten möchte ich dagegen - obwohl ich nur einen Film gesehen habe - von der Ulrike Oettinger-Retro. Kann gut sein, dass diese Filme historisch mal die richtigen waren, heute sind sie jedoch weniger die falschen als einfach die scheissegalen und nervigen. Andererseits: natürlich sollte sich auch diesbezüglich jeder selbst ein Bild machen.

Im Babylon Mitte läuft heute abend das zweite Programm einer neuen Reihe zum chinesischen Independent-Film namens Close up China. Diesmal werden Filme des Dokumentaristen Wu Wenguang, der sich in allen seinen Werken durch explizit politisches Engagemnet auszeichnen soll. Außerdem läuft nächsten Dienstag Eisensteins Oktober mit Klavierbegleitung und m Mittwoch bei den schrägen Filmen ein Edgar-Wallace-Film.

3 comments:

Anonymous said...

Beim "Heartbreak Kid" macht mich ja eigentlich nur hibbelig, dass Rob Corddry eine größere Nebenrolle spielt. Das ist nach Steve Carrell (straight to Kinokarriere) und Stephen Colbert (der durch seine Fernsehpräsenz mitsamt Präsidentschaftskandidatur gerade seine Muttersendung in den USA übertrumpft) der dritte relevante Komiker-Export aus der "Daily Show with Jon Stewart" (die sich in dieser Hinsicht wohl langsam zum kleinen "Saturday Night Live" mausert) in andere Medien.

Beim "Oktober" mit Stefan-v.-Bothmer-Klavierbegleitung käme ich (Stummfilmabendeveranstalterconnections ;) ) wahrscheinlich sogar kostenlos rein, leider (denn den Eisenstein wollt ich längst mal wieder sehn), dammit, werde ich die Woche wg. Web 2.0 Expo ganz ausgelastet sein.

Darf ich dich mit deinem Ottinger-Satz quoten? ;-)

Lukas Foerster said...

Klar, hau schön auf die Ottinger drauf... Und noch viel Spaß bei den Konferenzen!

orcival said...

Ottinger ist wirklich gut auf den Punkt gebracht. Ich sass ja gottlob nur in der Pressevorstellung, für die ich nichts gezahlt hatte, aber da gab es MADAME X, fast drei Stunden belanglose Wirrnis. Und während ich anfangs noch mutmasste, dass mit den Relevanzkriterien werde sich schon noch wenden, tat sich irgendwie gar nix und nach einer Stunde hab ich dann beschlossen zu gehen und es mit Prater für meine Ottingerkenntnisse zu belassen.
So schlecht schlafe ich nicht, dass ich das im Kino nachholen muss.