Anfangs hatte Ray seinen Hut stets abgenommen, wenn er sich, zumeist gleichzeitig lächelnd und jeden einzelnen Schritt zögerlich abwägend, einem Mitglied der Ewing-Familie genähert hatte. Eine Geste der Unterwerfung zwar, aber eine, die ihm gleichzeitig Sicherheit und Stabilität verlieh. Die Hand mit Hut vor der Körpermitte, als eine Art Schild, das ihm die Ewing-Psychosen vom Hals hält. Die ihn freilich dann umso schlimmer treffen, wenn er durch ein etwas fahriges Drehbuchmanöver in die Familie hineingeholt wird. Er kann den Hut nun nicht mehr abnehmen, da er zumindest pro forma auf Augenhöhe mit den anderen Hauptfiguren agiert. Das lähmt ihn, er weiß nicht, wie er sich jetzt, mit zwei freien Händen, bewegen soll, wie er sich in den Ewing-Räumen anders denn als Zuarbeiter und geduldeter Gast verhalten kann. Rays Langsamkeit ist nicht mehr als texanische Höflichkeit und Übervorsichtigkeit lesbar, schon gar nicht als entspannte Sexyness (inzwischen unvorstellbar, und längst nicht nur aufgrund des Inzest-Tabus, dass er zu und vor Beginn der Serie der Liebhaber gleich mehrerer Ewing-Frauen war), sondern nur noch als eine einzige, allumfassende Selbstblockierung. Wenn er betrunken und selbstmitleidig auf dem Sofa liegt, hat man das Gefühl, einen gefällten Baum im Wald beim Vorsichhinmodern zuzusehen. Geblieben ist sein ewiges Lächeln, das aber längst etwas Maskenhaftes bekommen hat.
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