Thursday, October 06, 2022

Das Gesicht der Decke

Zwei Glühbirnen, die wie zwei aus den Höhlen gepulte Augäpfel lediglich an dürren, ungeschützten Sehnerven befestigt aus der Decke hängen. Ein Lichtschalter kontrolliert sie beide. Ein/aus ist alles was er kann, was sie können, sehen oder nicht sehen ohne Unschärfe, ohne partiellen Sichtschutz, ohne Scheuklappen doch auch ohne jene Unterscheidungen im Feld des Sichtbaren, derentwegen es einen nach Scheuklappen verlangt. Dazwischen der Feuermelder: die Nase, eine Clownsnase allerdings, angeklebt nur, manchmal fällt sie ab. Dass sie wirklich etwas riecht ist noch zu beweisen, im Notfall, der hoffentlich nie eintritt. Diesseits des Notfalls verweist die Nase der Decke eher auf die Abwesenheit der Perzeption als auf diese selbst. Die Klimaanlage: das ist der Mund, ein leeres Gähnen wenn geöffnet, die totale Verweigerung, einer vernagelten Tür gleich, wenn geschlossen.

Ein kubistisches Gesicht vielleicht, isolierte Organe nebeneinander auf planer Fläche. Wenn es eine Geschichtlichkeit hat, dann offenbart es sie heute, vom Bett aus betrachtet nach oben ihm entgegen blickend, noch nicht.

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