Thursday, February 28, 2008

Berlin Kino, 28.2. - 5.3.2008

Heute startet Todd Haynes' Bob-Dylan-Verkomplizierung I'm Not There, ein alles in allem doch herausragender Film, den man sich auch dann anschauen sollte, wenn man nicht der größte Freund des Sängers oder des Regisseurs ist. Steven Shaviro ist begeistert, Ekkehard Knörer war auch eher angetan, für eine Gegenposition siehe hier. So ziemlich jeder scheint den neuen oskarprämierten Coen-Film zu mögen, hier Thomas über No Country for Old Men. Außerdem noch: Vantage Point, ein möglicherweise recht cleverer Thriller, Meet the Spartans, eine mit ziemlicher Sicherheit extrem dumme Komödie und Michael Clayton, amerikanisches Oskarkino mit George Clooney.

Im Arsenal nähert sich eine James Benning-Reihe ihrem Ende, eine Asta Nielsen-Reihe steht vor der Tür. Dazwischen ist am Dienstag und Mittwoch Claude Lanzmann zu Gast, gezeigt wird Shoah in zwei jeweils knapp fünfstündigen Blöcken. Präsentiert wird die Veranstaltung von der Spex, deren bisherige Programmierung im Arsenal noch keine klare Linie erkennen lässt: Erst Daft Punks blödes Elektroma, dann Carpenters Original-Halloween, jetzt Shoah. Da wächst bisher nicht unbedingt das zusammen, was zusammen gehört.

Das Zeughauskino zeigt aktuelles Schweizer Kino. Die mir aus dieser Reihe inzwischen bekannten Das Fräulein und Ein Lied für Argyris sind sehr interessant.

Im Babylon Mitte sind derzeit nicht die allerkreativsten Programmierer am Werk. Die großangekündigte Expressionistenreihe zeigt keine Raritäten, sondern nur die allerbekanntesten Klassiker, außerdem laufen einige Sachen der Coens, der neue Wong Kar-Wai und dieselben fünf Ferrarafilme, die bereits letztes Jahr gezeigt wurden (zugegeben, es sind fünf seiner besten, aber trotzdem; außerdem wohl zumindest teilweise in der deutschen Fassung). Interessanter vielleicht eine kleine Reihe zu Shah Rukh Khan.

Außerdem weiterhin im Babylon und mit deutlich besserer Programmierung: Die Freunde des schrägen Films. Deren neues Programm beschäftigt sich mit Vietnam-Heimkehrern im amerikanischen Kino der Siebziger Jahre. Nächsten Mittwoch: The Hard Ride (Burt Topper), scheinbar ein AIP-Biker Film der ambitionierteren Sorte.

Im B-Ware Ladenkino läuft als DVD-Projektion der vielgelobte Ten Canoes, den ich leider immer noch nicht gesehen habe. Außerdem am Freitag: Buttgereits Nekromantik.

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