Ein Film, der es sich nur ganz selten erlaubt, aus der Fassung zu geraten - einmal passiert das, wenn ein Kriegsherr vor dem Tor steht und eine Kamerafahrt gleich Dutzende wuselnde Statisten überfliegt, ein andermal, wenn eine der Hauptfiguren über eine Mauer zu klettern versucht; solch eine physikalische Überschreitung ist nicht vorgesehen in West Chamber.
Ein Film, der sich selbst fast durchweg in einen Innenhof einschließt. Dort jagen zu Beginn ein Gelehrter und eine Hofdame (beide gemäß der Huangmei-Tradition von Frauen verkörpert) tänzelnd Schmetterlingen hinterher, doch schon bald muss sich der Gelehrte in die Westliche Kammer zurückziehen, die Hofdame wohnt nebenan - nah genug, dass sie ihm etwas vorsingen kann, und doch unerreichbar. Dafür sorgt die Mutter der Dame, die dem Gelehrten ihre Tochter nicht zur Frau geben möchte, obwohl er eine Heldentat vollbringt. Stattdessen erklärt sie die beiden Liebenden kurzerhand zu Geschwistern. Sie hat die Definitionsmacht. Also zergehen beide bis kurz vor Schluss in unerfüllter Sehnsucht, gehen immer dieselben Schritte in immer denselben Räumen (nachvollzogen von immer denselben Kamerabewegungen), singen nich immer dieselben, aber auch nie so recht voneinander verschiedene Lieder. Und wenn nicht sie singen, singt ein Chor auf der Tonspur. Mindestens einmal greift eine der Figuren ein Lied des Chors auf, die Melodien sind allgegenwärtig, aber allgegenwärtig eben als Medium der Einschließung. Zum Medium der Liebe und letztlich der Befreiung werden einerseits Briefe, andererseits eine Dienerin, die wendig zwischen ihnen hin und her eilt, dabei nicht nur Briefe verteilt, sondern auch in ihrer körperlichen, mimischen wie gestischen Flexibilität die Liebeskommunikation aufspeichert, in Schwung hält.
Ein Film, der sich selbst fast durchweg in einen Innenhof einschließt. Dort jagen zu Beginn ein Gelehrter und eine Hofdame (beide gemäß der Huangmei-Tradition von Frauen verkörpert) tänzelnd Schmetterlingen hinterher, doch schon bald muss sich der Gelehrte in die Westliche Kammer zurückziehen, die Hofdame wohnt nebenan - nah genug, dass sie ihm etwas vorsingen kann, und doch unerreichbar. Dafür sorgt die Mutter der Dame, die dem Gelehrten ihre Tochter nicht zur Frau geben möchte, obwohl er eine Heldentat vollbringt. Stattdessen erklärt sie die beiden Liebenden kurzerhand zu Geschwistern. Sie hat die Definitionsmacht. Also zergehen beide bis kurz vor Schluss in unerfüllter Sehnsucht, gehen immer dieselben Schritte in immer denselben Räumen (nachvollzogen von immer denselben Kamerabewegungen), singen nich immer dieselben, aber auch nie so recht voneinander verschiedene Lieder. Und wenn nicht sie singen, singt ein Chor auf der Tonspur. Mindestens einmal greift eine der Figuren ein Lied des Chors auf, die Melodien sind allgegenwärtig, aber allgegenwärtig eben als Medium der Einschließung. Zum Medium der Liebe und letztlich der Befreiung werden einerseits Briefe, andererseits eine Dienerin, die wendig zwischen ihnen hin und her eilt, dabei nicht nur Briefe verteilt, sondern auch in ihrer körperlichen, mimischen wie gestischen Flexibilität die Liebeskommunikation aufspeichert, in Schwung hält.
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