Am Wochenende im Zeughauskino gesehen, in der Reihe "Als die Synagogen brannten". Ein Engländer soll Kautschuk-Samen aus Brasilien schmuggeln, zwecks Anpflanzung in den eigenen Kolonien. Der bad guy ist Sklavenhalter, aber gerade das ist an ihm gar kein Problem: Schaut mal wie sie tanzen auf den Plantagen. Kautschuk ist ein durchaus souveränen Abenteuerfilm, dynamisiert von Glockenleuten, Pfeifen, Gewehrschüssen, die insistieren, dass es stets rasch weitergehen soll mit der Handlung; verdammt viele Krokodile. Dass nicht unbedingt die allergrößten Ambitionen hinter dem Projekt stehen, merkt man schon daran, dass leitmotivisch ausgerechnet "Auld Lang Syne" die Britishness anzeigt, dass die Liebesgeschichte allzu schematisch gehandhabt und nicht einmal zu Ende gedacht wird (statt dessen: imperialistischer Triumph, Kanonenschläge und Schluss).
In der einen Szene, die in politischer Hinsicht über jene politischen Härten hinausweist, die man auch in amerikanischen und erst recht britischen Filmen der Zeit erwarten könnte, spricht der Held einen sonderbar raunenden Monolog, der darum kreist, was passieren wird, wenn die Samen, die er eingesammelt hat, in ein paar Jahren in fernen Ländern zu blühenden Bäumen herangereift sein werden. "Prophetisch" kann man diese Szene nicht nennen, schließlich darf man davon ausgehen, dass sie von einem der Hauptverantwortlichen des ein Jahr später beginnenden Krieges mindestens abgenickt, wahrscheinlich angeregt und vielleicht sogar direkt geschrieben wurde. Was das für eine Funktion (?) haben soll, ist mir trotzdem nicht recht klar geworden. Mir kam das von atmosphärischer Lichtsetzung zusätzlich verklärte Gestammel eher wie ein Monolog vor, den sich ein schlechter Vergangenheitsbewältigungsfilmer nach dem zweiten Weltkrieg ausgedacht haben könnte, um das, was direkt zu bezeichnen er zu feige ist, wenigstens andeuten zu können.
Im Vorprogramm: Ein Käferfilm in Großaufnahmen, der auf die Unbarmherzigkeit der Natur insistiert und dem es immerhin gelingt, den dazwischengeschnittenen Schwenks über den Mischwald jegliche Idylle auszutreiben. Ein Trickfilm über einen zufrieden vor sich hin rotierenden Motor. Und ein weiterer Trickfilm, von dem ich leider den Anfang verpasst habe, der aber die Zuschauer anzuweisen scheint, doch bitte keine Zäune um ihre Vorgärten herum zu errichten (ein straßenbahnfahrender Affe hat allerdings auch einen Auftritt).
In der einen Szene, die in politischer Hinsicht über jene politischen Härten hinausweist, die man auch in amerikanischen und erst recht britischen Filmen der Zeit erwarten könnte, spricht der Held einen sonderbar raunenden Monolog, der darum kreist, was passieren wird, wenn die Samen, die er eingesammelt hat, in ein paar Jahren in fernen Ländern zu blühenden Bäumen herangereift sein werden. "Prophetisch" kann man diese Szene nicht nennen, schließlich darf man davon ausgehen, dass sie von einem der Hauptverantwortlichen des ein Jahr später beginnenden Krieges mindestens abgenickt, wahrscheinlich angeregt und vielleicht sogar direkt geschrieben wurde. Was das für eine Funktion (?) haben soll, ist mir trotzdem nicht recht klar geworden. Mir kam das von atmosphärischer Lichtsetzung zusätzlich verklärte Gestammel eher wie ein Monolog vor, den sich ein schlechter Vergangenheitsbewältigungsfilmer nach dem zweiten Weltkrieg ausgedacht haben könnte, um das, was direkt zu bezeichnen er zu feige ist, wenigstens andeuten zu können.
Im Vorprogramm: Ein Käferfilm in Großaufnahmen, der auf die Unbarmherzigkeit der Natur insistiert und dem es immerhin gelingt, den dazwischengeschnittenen Schwenks über den Mischwald jegliche Idylle auszutreiben. Ein Trickfilm über einen zufrieden vor sich hin rotierenden Motor. Und ein weiterer Trickfilm, von dem ich leider den Anfang verpasst habe, der aber die Zuschauer anzuweisen scheint, doch bitte keine Zäune um ihre Vorgärten herum zu errichten (ein straßenbahnfahrender Affe hat allerdings auch einen Auftritt).
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