Lange ist da nicht so wahnsinnig viel los, es wird viel erklärt und charakterisiert, man hat, wie bei einigen anderen der größeren Studio-Blaxploitationfilme, das Gefühl, dass der Film meint, sich irgendwie immer noch rechtfertigen zu müssen für die Hautfarbe seiner Figuren. Immerhin gibt es Richard Wards tiefes, dröhnendes Lachen. Und die Kamera ist von Anfang an toll, wenn sie durch Ladenfronten hindurch filmt, die Stadt in den Film eindringen lässt, als Bildtiefe, wenn sie, von Bobby Womacks tollem Soundtrack beschwingt, Sprünge wagt, die im amerikanischen Kino sonst nicht immer drin sind (direkt auf den italienischen Gangsterboss, der in Großaufnahme die Treppe herunterschwebt, Schattenstreifen über dem Gesicht).
All das bereitet nicht auf die unglaublichen letzten zehn Minuten vor, auf die Jagd auf dden letzten überlebenden Gangster, der sich in einem Mietshaus verschanzt hat. "I already know how it's gonna turn out" sagt Ward zu Beginn des Finales und lacht noch ein letztes Mal leise dröhnend in sich hinein, während die Kamera langsam autonom wird, weil sie auch schon etwas zu ahnen scheint von dem, was jetzt kommt. Es folgt dann ein unglaublicher shoot-out, in dem nur noch Schüsse mit Autohupen und Womacks Funk kommunizieren, erst im Treppenhaus, dann auf der Straße, dann über Bauschrott aufs Dach, der Gangster hat ein Maschinengewehr und mäht die Angreifer nieder (das Maschinengewehr als letzte und einzige Möglichkeit, sich noch zur Welt zu verhalten), aber zwischen den Schornsteinen wird er dann erledigt, mit drei gezielten, kaltblütigen Schüssen, von drei Polizisten, die ganz hinter ihrer Waffe verschwinden, wird er niedergeschossen, wie Richard Wrights Native son. Ganz am Ende noch ein weiterer Schuss, aus einer schallgedämpften Waffe, einer der Polizisten ist im Kopf getroffen, bricht zusammen und der Film kollabiert mit ihm: eine Serie von Standbildern, eine verhallte Polizeisirene und dann ist Schluss.
1 comment:
Die Form ist Begehren, was bedeutet das?
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