Frankie Sakai ist Milkman Frankie. Groß, tollpatschig, Babygesicht, totaler Enthusiasmus, unbändige Energie, die ausschließlich von innen zu kommen scheint, keinerlei äußeren Antrieb benötigt: kein love interest, keinen individuellen materiellen Anreiz. Am Anfang erhält er, noch in der Provinz, in einer samuraimäßigen Szene den Auftrag: Gehe in die Stadt, rette den Milchlieferdienst der Verwandtschaft. Das bleibt hinfort sein einziges Ziel.
In der Stadt zieht es bei der Verwandtschaft ein und bringt tatsächlich das Familiengeschäft bald wieder in Schwung (was vom Film wieder und wieder betont wird; wichtiger als jede individuelle ist ihm die ökonomische Erfolgsgeschichte des Milchvertriebs). Milkman Frankie ist auch ein Film, der sich auf sonderbar überschwängliche Art am Kapitalismus berauscht. Service, Service über alles! Wenn man nur die totale Kundenfreundlichkeit lebt und dafür auch aufs Frühstück verzichtet, hat man nicht nur Erfolg (und darf sich ohne schlechtes Gewissen über die chancenlose Konkurrenz lustig machen), sondern landet auch noch im Seifenschaumbad eines mondern girl. Freilich wie gesagt: An love interests hat Frankie gar kein Interesse, das braucht er gar nicht, um rund um die Uhr servicebereit zu sein. Lieber vermittelt er die girls weiter an andere Kunden. So betrachtet ist Frankie selbst noch gar kein kapitalistisches Subjekt... die Warenförmigkeit von Begehren hat er selbst noch gar nicht internalisiert, er hilft nur dabei, sie in Anderen zu installieren.
Frankie dominiert den Film weitgehend, aber nicht vollständig; Nakahiras Regie nimmt sich Freiheiten, unternimmt einige ziemlich durchgeknallte Abstecher. Frankies Landlord ist ein ebenfalls eher tappsiger Student mit Schiebermütze, der wohl eine Art gutmütige Fünfzigerjahre-Boheme-Sleazetype darstellen soll. Jedenfalls unternimmt er literarische Versuche, einer derer vom Film auch visualisiert: plötzlich steht die Kamera schief, und der Student träumt sich seinen eigenen Segelboot-Sexfantasie zusammen. Später träumt der Student einen noch etwas weirderen, expressionistisch ausgestalteten Pornotraum. Die Standout-Szene allerdings etwas später: Frankie begibt sich zum ersten Mal zum Bauernhof, zum Ursprung der Milch, die er immer effektiver zu verteilen versteht. Dort angekommen, folgt erst einmal eine schön alberne Musicalnummer - die dann allerdings unterbrochen wird durch Pfeile, die von Indianern aus einer Westernkulisse hinaus auf den Bauernhof abgefeuert werden. Ein paar Einstellungen später offenbart sich diese mit viel Liebe zum Pulp (besonders toll: eine biestige Revolverheldin) entworfene Kulisse als Teil eines Filmsets, auf dem dann noch so lange herumgealbert wird, bis der Stuhl des Regisseurs unter diesem zusammenbricht.
In der Stadt zieht es bei der Verwandtschaft ein und bringt tatsächlich das Familiengeschäft bald wieder in Schwung (was vom Film wieder und wieder betont wird; wichtiger als jede individuelle ist ihm die ökonomische Erfolgsgeschichte des Milchvertriebs). Milkman Frankie ist auch ein Film, der sich auf sonderbar überschwängliche Art am Kapitalismus berauscht. Service, Service über alles! Wenn man nur die totale Kundenfreundlichkeit lebt und dafür auch aufs Frühstück verzichtet, hat man nicht nur Erfolg (und darf sich ohne schlechtes Gewissen über die chancenlose Konkurrenz lustig machen), sondern landet auch noch im Seifenschaumbad eines mondern girl. Freilich wie gesagt: An love interests hat Frankie gar kein Interesse, das braucht er gar nicht, um rund um die Uhr servicebereit zu sein. Lieber vermittelt er die girls weiter an andere Kunden. So betrachtet ist Frankie selbst noch gar kein kapitalistisches Subjekt... die Warenförmigkeit von Begehren hat er selbst noch gar nicht internalisiert, er hilft nur dabei, sie in Anderen zu installieren.
Frankie dominiert den Film weitgehend, aber nicht vollständig; Nakahiras Regie nimmt sich Freiheiten, unternimmt einige ziemlich durchgeknallte Abstecher. Frankies Landlord ist ein ebenfalls eher tappsiger Student mit Schiebermütze, der wohl eine Art gutmütige Fünfzigerjahre-Boheme-Sleazetype darstellen soll. Jedenfalls unternimmt er literarische Versuche, einer derer vom Film auch visualisiert: plötzlich steht die Kamera schief, und der Student träumt sich seinen eigenen Segelboot-Sexfantasie zusammen. Später träumt der Student einen noch etwas weirderen, expressionistisch ausgestalteten Pornotraum. Die Standout-Szene allerdings etwas später: Frankie begibt sich zum ersten Mal zum Bauernhof, zum Ursprung der Milch, die er immer effektiver zu verteilen versteht. Dort angekommen, folgt erst einmal eine schön alberne Musicalnummer - die dann allerdings unterbrochen wird durch Pfeile, die von Indianern aus einer Westernkulisse hinaus auf den Bauernhof abgefeuert werden. Ein paar Einstellungen später offenbart sich diese mit viel Liebe zum Pulp (besonders toll: eine biestige Revolverheldin) entworfene Kulisse als Teil eines Filmsets, auf dem dann noch so lange herumgealbert wird, bis der Stuhl des Regisseurs unter diesem zusammenbricht.
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