Wong Kar-Wais Amerikadebut My Blueberry Nights hat bereits in Cannes überwiegend Prügel kassiert und der Trailer (hier der französische, fast noch schlimmer als der deutsche) lässt auch mich schlimmes ahnen. Bereits 2046 kippte etwas zu oft ins sentimentale Selbstzitat und wenn man der schönen Kritik von Katharina Stumm glauben darf, ist Wong Kar-Wai jetzt endgültig auf dem falschen Dampfer. Ob die Bruckheimer / turteltaub Kollabo National Treasures: Book of Secrets ein viel besserer Film ist, sei dahingestellt. In David Bordwell hat sie zumindest einen prominenten Fan. Außerdem übernimmt, wie in einigen anderen der schönen Trashfilmen der letzten Zeit (Next, Ghost Rider), Nicolas Cage die Hauptrolle. Eher nicht anschauen sollte man sich eine Doku, die sich mit Wim Wenders' Frühwerk und dem dazugehörigen Lebensabschnitt befasst (Ekkehard Knörer). Die Filme selbst kann ich allerdings wärmstens empfehlen. Ebenfalls Knörer schreibt über Holunderblüte, den neuen Film Volker Koepps, dessen Pommerland mir dereinst sehr gut gefallen hat (freilich ist der verlinkte Text eine meiner ersten Filmkritiken überhaupt und ich befürchte, das merkt man ihm auch an...).
Ansonsten wieder einmal ein Hinweis in eigener Sache. Die von mir mitprogrammierte Reihe debut zeigt im Babylon Mitte nächsten Mittwoch Ann Huis großartigen The Postmodern Life of My Aunt, über welchen es hier mehr zu lesen gibt. Ein wirklich bezaubernder Film, der an die Hochzeiten des Hongkong-Melos Mitte der 90er erinnert und in welchem Chow Yun Fat endlich mal wieder glänzen kann.
Das Zeughauskino zeigt derzeit eher kryptische Programme zu Essen und Kriegsgefangenschaft, dennoch finden sich in diese Woche gleich zwei unbedingte Empfehlungen: Godards Sympathy For the Devil, eine radikale Dekonstruktion der Rolling Stones und Pasolinis Il vangelo secondo Matteo.
Das Arsenal zeigt Montag und Dienstag Haile Gerimas Ashes and Embers, auf den ich schon sehr gespannt bin.
No comments:
Post a Comment